Helga Aberle

Niemand

 
 
Gestern
 
Kam niemand
 
Niemand rief
 
Mich hat niemand erwartet
 
Niemand vermisst
 
Auf einer Bank saß ich mit niemandem
 
Schaute ins Tal mit niemandem
 
Tauschte Gedanken mit niemandem
 
Berührung mit niemandem
 
Ging weiter zu niemandem
 
Niemandem zulieb
 
Niemandem zur Freude
 
Niemandem zum Trost
 
Auf meinem Weg niemand
 
Im Wald niemand
 
Am Meer niemand
 
In der Wüste auch niemand
 
Kein Lächeln
 
Keine Geste 
 
Kein Wort gesagt
 
Hat jemand 
 
              (c)H.A.
 
 
 

Es gibt Tage im Leben an welchen man sich sehr einsam fühlt. Solche Tage werden wohl keinem fremd sein. Man sieht sich umgeben von Menschen und fühlt sich dennoch so alleine, als wäre man das einzige Lebewesen auf dem Planeten. Einer kennt dieses Gefühl, verursacht durch Trauer, ein andere beweint eine verlorene Liebe...
Bei mir war es eine schwere Erkrankung, die mir das Gefühl großer Einsamkeit und Isolation gab. Aus der Distanz betrachte, sehe ich heute schon, wie viele liebevolle und tröstende Arme offen für mich waren - und dennoch - damals sah ich sie nicht. Vielleicht "braucht" man manchmal auch die Einsamkeit um zu sich selbst zu finden. So möchte ich heute all jenen sagen, die niemanden zu haben meinen; Schau dich um, es gibt so viele die es gut mit dir meinen und, glaube es mir, Trauer vergeht irgendwann... Neues erwacht zum Leben
Helga Aberle, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.04.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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