Miriam Feuerlein

Es sind alle eitel (Froschgedicht Nr. 31)

 
Vergänglichkeit der Prinzen
 
                                        (Sonett frei nach Andreas Gryphius) 
 
Du siehst, wohin du siehst, nur Frösche hier auf Erden,
Wo heut’ Paläste sind, wird bald ein Froschteich sein,
Wer jetzt noch Prinz sich nennt, wird morgen grün und klein
Und hüpft, obwohl er einst nur ritt auf edlen Pferden.
 
Wer jetzt noch mächtig prahlt, soll bald erniedrigt werden,
Wer jetzt so prasst und klotzt, trinkt morgen Gänsewein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Held, kein Schloss aus Stein,
Jetzt lacht ein Prinz mich an, bald gibt’s nur noch Beschwerden.  
 
Des Kusses Wandlungskraft muss wie ein Traum vergehn,
Soll denn der Prinz, das Spiel der Märchenfee, bestehn?
Ach, was ist alles dies, was wir für Stärke achten  
 
Als bloße Eitelkeit, als Machtgier, Sex und Geld,
Als nur ein Rollenspiel, das viel verspricht, nichts hält.
Noch will, was männlich ist, kaum eine Frau betrachten!
 
 
 

Hier das Original-Gedicht von Gryphius für Fans der barocken Vanitas-Idee:
http://www.literaturwelt.com/werke/gryphius/eitel.html
Miriam Feuerlein, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.04.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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