Für Herrn Baron von Klippenstein
war das Edelste das Borstenschwein.
Das sauberste Tier auf dieser Welt,
wenn man den Stall schön sauber hält.
So tummelte sich lustig in Harmonie
auf seinem Gut das Schweinevieh.
Die Tiere vertraulich zu ihm kamen,
wenn er rief nur ihren Namen.
"Fettchen, Plumpchen, Weißchen, Grunzi,
Blauäugelein, Strunzi und Brunzi."
Der Eber, ein gewichtiger Herr,
war streng zu seinen Kindern sehr.
So war er oftmals missgestimmt,
weil es doch alles Ferkel sind.
Nicht nur die Frau, die Sau, alleine,
auch die Verwandten, alles Schweine.
Der Baron, von seinen Tieren besessen,
verzichtete standhaft darauf sie zu essen.
Er liebte die grunzenden Schweine halt,
und deshalb wurden sie steinalt.
"Röschenrot", sein Lieblingsschwein
durfte sogar in sein Haus herein,
denn er liebte es, dass die Süße
leckte ihm die müden Füße.
So hielt er schon seit Kindesbeinen
es stets getreulich mit den Schweinen.
Pietätvoll legte der gute Edelmann
einen Schweinefriedhof an.
Man hat ihn selbst dorthin getragen,
als seine letzte Stunde hat geschlagen.
Er blieb so mit seinen Tieren vereint,
die getreuen Schweine haben geweint.
Karl-Heinz Fricke 21.05.2008