Auf Schusters Rappen ist man gegangen,
als noch die Straßensänger sangen.
Den Beutel am Stock im Rücken,
kaum ein Fahrzeug ließ sich blicken.
Als der Mensch das Rad ersann,
eine neue Zeit begann.
Er fuhr sodann auf allen Wegen,
es war ein schnelleres Fortbewegen.
Pferd und Wagen fanden Gefallen,
man ließ die Peitsche lustig knallen.
Und es ging danach,
Schlag auf Schlag.
Das Fahrrad wurde sehr modern
mit der Querstange für den Herrn.
Diese fehlte bei den Damen,
nicht jeder kann 'ne Stange haben.
Für die Tochter und den Sohn
gab es früh den Roller schon,
auch den zum Treten, hochmodern,
Kinder haben Roller gern.
Das Feuerross, die Eisenbahn,
in der Menschen Leben kam.
Das Rollen auf dem Schienengleise
ergab 'ne neue Reiseweise.
Fahren erspart das lange Wandern
von einem Ort zum andern,
und die breite Masse,
saß auf Holz in dritter Klasse.
Natürlich fuhren die Reichen
auf Polstern, den sehr weichen.
Sah'n auf die andern mit Veracht',
die auch eine Reise gemacht.
Die Sensation war das Automobil,
anfangs gab's davon nicht viel.
Jetzt fährt der ärmste Popel
zumindest einen alten Opel.
Auch sieht man antike Karren
langsam durch die Gegend schnarren.
Mit Beulen an Enden und Ecken,
die die Armut nicht verstecken.
Täglich gibt es Karambolagen,
die die Autos nur schlecht vertragen.
Wenn es scheppert und es kracht,
der Fahrer nicht darüber lacht.
Am schnellsten ist der Flugverkehr,
man fliegt gemächlich übers Meer.
Hoch über dem flockigen Wolkenbett
sitzt eingezwängt der Mensch im Jet.
Früher gab es den Zeppelin,
zigarrenförmig flog er dahin.
Auch mit Luftballon und Drachen
kann man schöne Flüge machen.
Es gibt auch noch die Fahrt auf See
und lange ist kein Land in Näh'.
So schaukelt man, wie man es kennt,
von Kontinent zu Kontinent.
So kann man rollen, fahren, fliegen,
doch auch noch müde Beine kriegen.
Selbst der Drachen, der im Haus,
fliegt noch manchesmal hinaus.
Karl-Heinz Fricke 29.05.2008