Rainer Preuß
Obduktion des Lebens
Obduktion des Lebens
Ein enger Raum,
die Wände ganz kahl
steril und abnorm,
du hast keine Wahl.
In der Mitte liegst du
Auf stählernem Brett
Herab fällt ein Blick
Pathologe, sehr fett.
Du starrst in die Leere,
todesleuchtend Neonlicht,
Edelstahlwanne
erfüllt ihre Pflicht.
Medizinstudenten treten
bedrückt-gespannt um dich herum.
Du beobachtest mutig
Und doch bleibst du stumm.
Die ersten Organe
in die Runde gezeigt.
Dann kommt das Herz,
doch nichts ist verzweigt.
Du fühlst dich ohne
Genauso wie mit.
Du spürst nur die Leere,
nicht etwa den Schnitt.
Der Bass weckt dich auf,
du stehst an der Bar.
Doch Leere und Starre
sind immer noch da.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.06.2008.
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