August Sonnenfisch
Italienischer Sommer in Berlin
Italienischer Sommer
in Berlin
Wenn die hochstehende Sonne
im Löwen
seit Tagen von
einem Himmel brennt,
der die Wolken
nicht weiß -
und Italiens mediterrane Glut
ein schier un-
erträglicher Gast ...
Wenn der Doppeldecker zum
Backofen wird,
und der Wind aus dem
Feuer kommt ...
Wenn selbst der Schatten
kein Refugium,
und ein fahrender Sänger
zu den Fontänen
im Park unter
altehrwürdige Bäume zieht ...
Wenn der Leib nach
den Abend-
stunden lechzt, und
nächtliche
Biergärten
Oasen im Havelland sind ...
Wenn der Eros der Weiblichkeit
bezirzt und bezaubert ...
Herren in kurze Hosen
sich wagen ...
und alte Damen mit
Schirmen
sich wappnen ...
Wenn selbst der Fahrtwind
nicht frischt,
und kalte Duschen
elysische Inseln
der Glückseligkeit ...
Wenn die Menschen nach
des Tages Last
ohne ihre Decken ruhn -
und erst die
sanfte Finsternis einer lauen
Sommernacht
voller Sterne
sie erquickt und
ihre erschöpften Leiber
ins Gleich-
gewicht
wieder bringt ...
... dann endlich herrscht SOMMER!
Herbeigesehnt!
Durchschmachtet und
durchschuftet.
Durchlitten und durchliebelt,
durchlacht
(c) August Sonnenfisch: Berlin, 16. August 2001 ff
36 Grad im Schatten bei hoher Luftfeuchtigkeit -
im Sommer 2001 - bald nach der Sommermitte (7. August),
zum Ende des Löwen hin (23.Juli bis am 23. August).
"Bezirzen": nach der griechischen Zauberin
CIRCE: bezaubern, betören.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.07.2008.
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