Nicole Wolf

Zauberschokolade

Was soll ich blos tun, was kann ich nur machen,

wie bringe ich ihn mit mir nur zum Lachen?

Im Kopf dauernd Ändern, Loslassen und Schrein,

möchte doch nur mit ihm glücklich sein.
 

Ein Mann ist so still, dann dennoch so laut,

langsam genüsslich sein Steak vor mir kaut,

mal eigen, mal sorglos, mal ohne Leben,

dann voller Rastlosigkeit-wem soll er was geben?
 

Die Vergangenheit knabbert an ihm,

seine Fingernägel deuten drauf hin,

in ihm zitterts und brodelts, der Körper zappelt,

das Bein, das da ständig wackelt.

 

Getanzt haben wir einst auf den Straßen der Nacht,

Cocktails getrunken und dabei viel gelacht,

Hab ihn kennengelernt mit seinen Sorgen ganz tief,

wieder gedacht, ich ihn da schon raus hief.

 

Und wieder zieh ich mich selbst hinein,

statt das Licht dem anderen zu zeigen,

fall ich in die Dunkelheit tief rein,

statt die helle Seite ihm machen zu Eigen.

 

Dachte, ich gebe ihm genug Liebe,

an mir wird er warm,

nun gebe ich ihm Hiebe,

und er fühlt sich lahm.

 

Er fühlt sich eingesperrt, zu viel Sonne verzerrt,

hab nicht das Gefühl, dass er mich noch begehrt.

Ist es ein Ende? Ein Ende von was?

Ist es ein Neuanfang oder bleibe ich blass?

 

Anfangs war es ein Hoch voller Gefühle ganz tief,

alles, was ich so ersehnt, gab er mir in Gesten und Brief,

konnte die ganze Welt umarmen und er sagte es auch,

nun sagte er, es war alles Schall und Rauch.

 

Hätte ihn verbogen, erzogen und geengt,

hab ich denn alles damals so verpennt ?

wenn man Glück so fühlt,erlebt und in sich aufsaugt,

wie kann denn jemand sagen, ich hätte es ausgeraubt?

 

Vielleicht ist es einfach ein Mensch mit ständigen Sorgen,

ein Mensch, der sich nur mit Alkohol sein Lächeln kann borgen,

ein Mensch, der sich in sich versteckt,

der an Gefühlen und zu viel Nähe verreckt.

 

Ein Mensch, der die Trauer gerne in sich trägt,

der in vielem gerne das Negative sät,

Den alles nur nervt und genau das ihn weiterbringt,

dem Tanzen und Lachen, Witzigkeit nur stinkt.

 

Der sich in nächtlichen Aktionen nur ablenkt von der Welt,

den Sorgen, den Ängsten, dem Verzeihen entgegenbellt,

der einfach nicht an Liebe und Zuneigung glaubt,

da ihm die Nähe die Luft zum Atmen raubt.

 

Was ist das Rezept? Wie kann ich damit umgehen?

Wie soll man nichterwiderte Gefühle gelassen denn nehmen?

Liebe ist immer ein bischen mehr Geben,

die Grenze zum Aufgeben ist schwer zu leben.

 

Er möchte in Ruhe gelassen, alle Sorgen müssen gehen,

möchte nur noch sich und seine Welt sehen,

wie soll er mir Sonne zeigen,

wenn er zur Kälte will neigen.

 

Ich dreh mich im Kreis, was soll ich blos ändern,

möchte doch auch sorglos durch die Straßen schlendern,

Seine Geborgenheit, die mir seine Schulter gibt,

möchte hören, dass er mich liebt.

 

Dass er mit mir gerne seine Zeit teilt,

seine Wange an meiner verweilt,

mir jeden Tag Küsse rüber fegt,

seinen Arme gerne um mich legt.

 

All dieses ist ihm versperrt, er lässt es selbst nicht zu,

er mit sich und seiner Vergangenheit lässt keine Ruh.

Und ich fühl mich traurig mit ihm,

und noch viel trauriger ohne ihn.

 

Ich weiß keine Lösung, die mich wirklich weiterbringt,

die mir das Glück auf Erden schenkt,

die meine Sehnsüchte stillen,

die Gefühle zeigen zu mir aus eigenen Willen.

 

Beenden ist auch keine Lösung, bin Kämpfernatur,

doch von Lösung und Kompromissen keine Spur,

habs versucht mich von ihm zu lösen,

einfach so in den Alltag zu dösen.

 

Hab versucht ihn hinter mir zu lassen,

doch konnte ihn keine Sekunde hassen,

konnte nicht aufhören, das Gute in ihm zu sehen,

konnte nicht ohne ihn Aufrecht stehen.

 

Das Herz sagt mir, er hat eine Blockade,

wenn es auf der Welt gäbe eine Zauberschokolade,

ich würde für ihn aufnehmen den größten Kredit,

um mit ihm diese Blockade aufzulösen Schritt für Schritt.

 

Bitte lieber Gott, schick mir ein Wunder,

schick ihm Glück und mach ihn munter,

lass ihn Liebe zulassen und wieder geniessen,

lass die Gefühle in ihm spriessen.

 

Es ist egoistisch zu wünschen, dies mit mir zu tun,

doch Du bist der einzige, der mich lässt ruhn,

schick uns ein Mittel zum Finden der guten Emotionen,

vielleicht wird sich alles irgendwann mal lohnen.

 

Ich geb nicht auf und glaube an uns,

gebe ihm Freiheit mit aller Kunst.

Lass ihn mit Worten in Frieden,

möchte unsere Probleme so gerne besiegen.

 

Bitte hilf mir dabei, zeig mir wie das geht,

sag mir, wer und wo irgendwo steht,

Hilf mir, den richtigen Weg zu zeigen,

lass uns zusammen Drachen steigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.08.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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