Helga Aberle

Die höchste Autorität

 

 

Gegen die höchste Autorität hat sie sich erhoben,

wie frivol, wie anmaßend, was dacht sie dabei?

Stets zu sein willig, gehorsam, so musste sie's geloben;

doch nun schwimmt sie, schwimmt sie sich frei.

 

Gefangen, geknebelt, gebunden, so kam sie sich stets vor.

Geschlagen die Hände, die Wange, den Mund, langgezogen das Ohr.

Doch mit Schlägen auf Körper und Seele ist's nun vorbei;

Denn nun schwimmt sie, schwimmt sie sich frei.

 

Zu nichts bist du tauglich, du missratene Brut.

Sie kennt all die Liebkosungen, weiß sie noch gut.

Doch auch mit solchen Liebesbezeugungen ist's nun vorbei;

Denn nun schwimmt sie, schwimmt sie sich frei.

 

Lieber hüte ich wer weiß wen, als nochmals eine von deiner Sorte.

Tief eingeprägt in sie haben sich all diese Worte.

Doch auch mit den Beschimpfungen ists nun vorbei;

Denn nun schwimmt sie, schwimmt  sie sich frei.

 

Ihr habt sie gehemmt als sie wollte was leisten,

als sie sich entfaltete und wollte zur Decke.

Dafür hasst sie am meisten, dass ihr sie missbraucht für all eure Zwecke.

Doch auch mit dem Manipulieren ists nun vorbei;

Denn nun schwimmt sie, schwimmt sie sich frei.

 


Wie ist sie so müde, das bewegen der Arme fällt ihr schwer.

Sie lebt tiefe Trauer und leidet so sehr.

Keine Luft mehr zum atmen, sie spürt und weiß;

sie schwimmt, schwimmt immer im Kreis.

 

 

Ist das nun das Aus, bleibt Befreiung ein Traum?

All die Jahre vergangen, doch wirklich GELEBT hat sie kaum

Alle Kräfte sie in sich auf's neu' mobilisiert

Ihre Sehnsucht nach Freiheit, sie zeigt's ungeniert


Mit dem Mut der Verzweiflung, den Willen noch einmal entfacht

Sie will ans Licht, sie will leben, will heraus aus der Nacht

Sie paddelt, und prustet, und kämpft - wie dem auch sei

Wild entschlossen schwimmt sie, schwimmt sie...

NUN IST SIE FREI

 

(c) H. A.




Nun, mag sein, dass dieses Gedicht euch seltsam und unverständlich vorkommt. Aber vielleicht können wir unseren Blick einmal weg von der Vorstellung eines liebevollen und gerechten Elternhauses wenden - das übrigens jedes Kind verdient und auch Anspruch darauf hätte - und unseren Blick mal denen zuwenden, die das eben nicht haben. Das gibt es nämlich auch; ein Elternhaus wo Gewalt und Terror herrschen und Kinder ein liebevolles Angenommensein, ein liebevolles Behüten und Bewahrt sein so sehr vermissen.
All denen ist dieses Gedicht gewidmet.
Helga Aberle, Anmerkung zum Gedicht

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