Georges Ettlin
Die fromme Hausfrau
Oft blies mich tadelnd eine fromme Hausfrau an .
Ach, bedecke Höschen alle böse Lust,
bedecke auch
die
von falscher Frömmigkeit
vergrasten
Hirne !
Die brave Hausfrau hat
den lieben Arbeitsmann
zum Knecht
zurechtgeschmiedet
und
im Eisschrank friert
der kalte Fuss
von einem falschen Kind :
In verlornen Auges
toter Höhlung
schläft sein
Wurm.
Von gefährlicher Dummheit
eng umzäunt
leuchten Ehemannes
letzte
Lichter
stets
ins
Leere !
***
c/G.E.
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im christlichen Sinne...Ich bin ja auch gläubig.
... Was mich
misstrauisch macht, ist die zur Schau gestellte, lustfeindliche, freudlose Frömmigkeit. Da suche ich Leichen im Keller oder im Eisschrank, da ich automatisch eine patologische Verkrampfung mit
daraus resultierenden
unbewussten, schrecklichen Handlungen vermute.
Für mich ist jeder Tag im Jahr ein Muttertag, da ich
gesunde, normale und grosszügige Mütter jeden Tag im Jahr schätze
und liebe...Georges Ettlin, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.09.2008.
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