Rita Rettweiler

Ich bin nicht stark

Ich bin nicht stark


Du glaubst ich bin stark
Und ich bekomme alles hin
Doch heute sitze ich da
Und sehe in nichts mehr einen Sinn
Ich sitze hier
Und immer wieder laufen Tränen hinab

Hab einen Klos im Hals
Der einfach nicht gehen will
Ich zittere und mir ist kalt
Sehe nur düstere Wolken überall
Freunde die da sind
Immer eine Hand die mich hält

Du glaubst ich bin stark
Doch schau mich jetzt an
Ein Häufchen Elend
Das nicht begreifen kann
Warum der Tot eines geliebten Menschen
So schnell kommen kann

Du glaubst an Gott?
Dann zeig ihn mir
Und erkläre mir
Warum er sowas zulassen kann
Menschen die gut sind
Gehen viel zu früh

Du glaubst ich bin stark
Nein ich bin es nicht
Ich bin schwächer
Als du denkst
Und es gibt nichts
Was mich in die richtige Richtung lenkt

Der Schmerz ist da
Und wird so schnell nicht gehen
Ich sitze da
Und kann mich nicht drehen
Hilflos, machtlos, zitternd
Und trotz guter Freunde allein

Ich bin nicht stark
Ich bin schwach
Weil ich es nicht begreifen kann
Nicht weiß wie ohne dich
Alles weiter funktionieren kann
Du warst ein Teil von uns

Ich sehe das Leid all der Menschen
Die dich liebten
Und das sind so viele
Ich sehe und höre dich noch
Mir ist als kämest du jetzt durch diese Tür
Doch es ist nichts mehr da von dir

Glaube mir ich bin nicht stark
Ich bin unendlich schwach
Wünschte dass es anders wäre
Ich besser damit umgehen könnt
Schnell wieder auf die Beine komm
Doch ich kann es nicht!!!!

© Rita Rettweiler

Mein Schwager Martin Jeunette starb am 19.09.08 völlig unerwartet. Er kippte einfach beim Skatabend zur Seite.
Er war erst 47 Jahre und es gab keine Anzeichen. Tiefer Schmerz und Trauer veranlaßten mich zu diesen Zeilen. Ich kann nicht begreifen warum und stehe noch völlig neben mir. Er war so lebensfroh und jeder liebte ihn. Einen so guten Menschen wie ihn, findet man wohl kaum auf der Welt. Ich sollte meiner Schwester wohl eine Stütze sein, bin aber selbst vom Schmerz so überwältigt und getroffen, dass ich das wohl kaum bin. Ich war noch ein Teenager als sie zusammen kamen. All die Jahre war er immer da und hat immer geholfen. Er wird immer in unserem Herzen bleiben und wir alle sind schokiert und erschüttert über diesen plötzlichen Tot. Man fragt sich wirklich ob es da noch einen Gott gibt.....sorry.
Rita Rettweiler, Anmerkung zum Gedicht

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Niemals aufgeben von Rita Rettweiler



Lyrik verbindet Menschen auf der ganzen Welt. Sie gibt Glauben, Hoffnung, Zuversicht und vor allem Kraft. So viel Leid gibt es auf dieser Welt. Wir können die Welt nicht verändern, aber oft hilft es schon, wenn der Mensch spürt, dass er mit seinen Problemen nicht alleine da steht, dass es Menschen gibt die ähnlich fühlen. Ich habe mich hauptsächlich auf Mut machende Gedichte spezialisiert, doch auch Gedichte zum träumen wirst du hier finden. Gedichte über das Leben eines jeden von uns, voller Leidenschaft, Liebe, Erotik, Hoffnung , Familie und der Kampf des Lebens.

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