Jana Weiß
Das andere Ich
Ich war wie der Wind auf stürmischer See,
hab Wellen geschlagen, und manche tat weh.
Ich war wie ein Vogel, der Beute macht,
am Limit gelebt und oft ausgelacht.
Ich wollte schon immer ganz hoch hinaus,
bin drunter geblieben, verletzt und zersaust.
Schwach sein hab ich nicht geübt,
weil Härte mir viel besser liegt.
.
Mein Spiegelbild schon lang erblindet,
weil sich in ihm keine Tugend findet.
Erkaltet und steif schaue ich hinein,
und würde so gern eine Andere sein.
Ich wische darüber mit klammer Hand,
und träum mich in fernes Unbekannt.
Warm ist dort und endlich auch Frieden,
und Gutes wird über das Böse siegen.
Aus weiter Ferne hör ich Stimmen,
die mir Trost und Freude bringen.
Sie singen mir die schönsten Lieder:
Steh auf, beginne, find dich wieder!
Ein warmer Strahl trifft auf mein Herz,
nimmt all die Qualen und den Schmerz,
er schmilzt das Eis mir von der Haut,
hat meinen Stolz schon angetaut.
Und unermüdlich strömt hinein,
das Anders und das Besser sein,
macht Platz für Kraft auf allen Wegen,
ich werd die Welt ganz neu erleben.
Bin wie der Wind auf stürmischer See,
ich glätte die Wogen, tu keinem mehr weh,
bin frei wie ein Vogel und zieh meine Kreise,
ich lebe das Leben auf andere Weise.
Vorheriger TitelNächster TitelDieses Gedicht ist meinem Freund gewidmet, der mich in meiner "Häutung" unterstützt hat. Ich bin noch lange nicht am Ziel, aber auf dem besten Weg dorthin!Jana Weiß, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2008.
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