Michael Buck
Mitten im Herbst
Siehst du das Blatt, das sterbend nun zur Erde fällt?
Bald ist es nicht mehr wahr,
doch wird es immer sein.
Der dichte Nebel schläft noch fest im Tal,
verbirgt geheimnisvoll die Märchenwelt,
doch ihre Zukunft wird schon morgen klar,
und silbern schimmert Tau im Sonnenlicht.
Ein Tropfen glänzt im Spinnennetz und zählt die Stund´,
Gedanken, die vorüber zieh´n im Krähenflug,
die Äcker liegen brach, Baumkronen kahl,
warten auf´s neue Jahr,
die letzte Ernte ist schon längst vorbei.
Wie wird die nächste sein?
Kalt ist die Luft, ein kleines bisschen spür ich Traurigkeit,
ich atme ein, und denk´ an dich,
schon wird mir warm, wirkt wie ein heller Strahl,
im Grau und Blau des Tags, mitten im Herbst.
Der Wind frischt auf, es ist soweit,
mein Kind, nimm deinen Drachen auf und lauf,
dann lass ihn los, hab keine Angst, er fliegt nicht weg,
schau wie er steigt, und bald die Wolken küsst,
ich halt die Schnur, halt sie ganz fest, und dich,
und dich...
(C) MEB 2008
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2008.
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