Ingrid Drewing

G e l d a n l a g e

Wer in Truhe oder Schrank

Euros habe, geb's der Bank.

So was bringe stets dann Zinsen,

niemals  ginge es in Binsen,

denn im Wirtschaftskreislauf, fein,

wachse Wert,  und nicht zu klein;

Kapital, das investiert,

hätt'  sich immer schon rentiert.

 

So dachte auch Herr Peter Schmidt,

nahm flugs all sein Erspartes mit,

und ließ sich auf der Bank beraten

zum Kauf von 10 Zertifikaten,

im Glauben, das sei wohl getan

für seinen Altersvorsorg'plan.

 

Was der gute Mann nicht wusste,

war, dass er sehr bald Verluste

haben würde ohne Ende,

dass sie futsch, die schöne Rente.

Zertifikate, nah den Losen

oder jener Luft in Dosen,

haben zwar schon über Nacht

Spekulanten reich gemacht;

doch die Kunden wie Herr Schmidt

nahmen kaum Gewinne mit.

 

Und nun in der Bankenkrise

hält er in der Hand nur miese,

fühlt sich wie der Steuerzahler

stark geschröpft, den letzten Taler

müssen sie dem Fiskus geben,

sichern Banken 's Überleben.

 

Denn 'ne Wirtschaft ohne Bank

macht die Volkswirtschaft sehr krank ,

sagen uns auch die 5 Weisen ,

und Politiker nun preisen

ihre Rettungspläne an.

"Wer rettet mich, den kleinen Mann?

Keiner stützt mich, wenn ich blank !",

so denkt er , " ich gründ'  'ne Bank !".

In der ersten Strophe habe ich mich rhythmisch an
Wilhelm Busch orientiert "Wer in Dorf oder Stadt einen Onkel wohnen hat, der sei höflich und bescheiden,denn das mag der Onkel leiden..."(Max und Moritz)
Peter Schmidt benennt keine mir bekannte Person,ich
bitte aber alle Personen, die so heißen, um Entschuldigung.Sie waren sicher so gut beraten, sich solche Zertifikate nicht andrehen zu lassen.

Ingrid Drewing, Anmerkung zum Gedicht

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