Klaus Lutz

heute 8

die kunst, die ich wirklich beherrrsche, ist
tee zu trinken. am fenster sitzen. oder in
einem cafe. und tee trinken. stundenlang.
und an etwas denken. an irgendwas. es muß
schön sein. und, es muß das leben sein. und
hin und wieder denke ich dann nach. wie war,
dieses leben ohne behinderung. und, wie es
heute ist, mit behinderung. ich bin immer
durch das leben gebummelt. wie durch eine
einkaufsstraße, mit interessanten geschäften.
oder, wie durch einen park mit interessanten
menschen. und wie durch ein buch mit interes-
santen gedanken. es hatte immer etwas inte-
ressantes. etwas besonderes. ungewöhnliches.
bezauberndes. es war immer ein spaziergang.
ich denke, das ist es auch heute noch. ich
trinke einen tee. und gehe los. in andere
länder, in denen ich war. in bücher, die ich
gelesen habe. zu menschen, mit denen ich
geredet habe. ich sehe mir die länder neu
an. ich lese die bücher noch einmal. und
führe noch einmal die gespräche. ich denke
nach was war. ich sehe was ist. und denke
nach was sein wird. und, das alles bei einem
tee. ich denke nach was sein wird. wie kriege
ich diese behinderung, besser in den griff.
und, wie sehe ich neues. wie, erlebe ich neu-
es. ich denke und spaziere los. und, gebe
dem leben eine welt. eine welt für seine
träume. eine welt für seine gedanken. ich
spaziere los! und entdecke in dieser welt
immer wieder das leben. mein leben. dann
fahre ich in einen supermarkt. oder in ein
cafe. oder einfach in die stadt. in irgend
ein einkaufscenter. dahin wo menschen sind.
und hin und wieder, ergeben sich dann wirk-
lich gespräche. und, das leben geht weiter.
und, das alles bei einem tee. dann sitze ich
nachts am computer. und chatte mit jemanden.
oder lese etwas. oder spiele. und schreibe.
und versuche  zu sehen was dieser tag war.
und, was ist an diesem tag alles geschehen.
es reicht nie. aber, ich bin dann froh, das
dieser tag war. es ist nicht so, das ich dies
oder dies erreichen will. ich habe kein ziel.
ich will nur das leben sehen. und etwas fühlen.
auch wenn ich nur im bett liege. oder staub-
sauge. den schrank aufräume. das geschirr ab-
spüle. mein bett mache. ich will sehen das
etwas da ist. das es leben ist. ich will leben.
ich mache nichts wichtiges. ich mache nichts
unwichtiges. ich führe keine guten gespräche.
ich führe keine schlechten gespräche. ich
treffe keine klugen menschen. ich treffe keine
dummen menschen. ich will das leben sehen.
ich will das leben fühlen. ich will leben.
und die frage ist gelingt mir das. das, ist
das was mich beschäftigt. nach jedem tag.
gelingt mir das? sehe ich noch das leben?
und, fühle ich noch etwas?

 

ich versuche nur das leben neu zu sehen.
das was ich lebe. das was ich will. das
was ich denke. das was so in mir vorgeht.
und das was so auf der welt geschieht.
ich versuche das leben neu zu definieren.
das was sprache ist. das was ich bin.
das was die welt ist. das was ich denke.
und wohin das führt. und, wohin ich will.
sehe ich richtig? sehe ich was geschieht.
und wie sind meine schlüsse. zu all dem.
was ich bei mir beobachte. was ich im
leben beobachte. was ich auf der welt
beobachte. sehe ich das was wahr ist.
sehe ich den menschen wie er ist. und,
wie ist das leben. was ist das ganze?
was soll das ganz? und was hat sinn?
das ist es. grundsätzlich will ich das
neu wissen. was ist sprache? was ist
das schreiben? und ist meine sprache
die welt. das leben. was ist sprache.
was ist poesie. das bewußtsein, mit dem
ich neu sehe. das leben, das mir wirk-
lich etwas zeigt. das denken, das mir
wirklich etwas zeigt. das was mir etwas
gibt. das mich erfüllt. und mich weiter
gehen läßt. der augenblick, der mir sagt
das ist es. ich lebe. ich geniesse einen
tee. ich bin unter menschen. ich höre
neues. ich weiß neues. das leben ist da.
so ungefähr. ist das was ich mit dem will.
was ich im augenblick schreibe. und denke.
und lebe.
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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