Klaus Lutz

heute 29

das leben. heute habe ich in der küche gesessen. und
einfach überlegt. ist dieses ganze durcheinander zu-
fall. oder, soll es so sein. ist dieses ganze chaos
einfach so wie es ist. es ist so. kein zufall. und
auch nicht vorbestimmt. es ist einfach so! die teedos-
en stehen so da. denn ich habe sie so hin gestellt.
das gurkenglas steht so da. denn, ich habe es so hin
gestellt. die benutzten teebeutel liegen so da. denn,
ich habe sie so hin gelegt. die zuckerdose steht so
da. denn, ich habe sie da hin gestellt. es gibt kein
schicksal. es war nicht die bestimmung der zucke-
dose. so da zu stehen. so wie sie jetzt da steht. es
ist einfach das leben. es kommt so wie es kommt. auch
für die zuckerdose. das hat mich heute beschäftigt.


ich habe einfach da gesessen. und das überlegt. war-
um steht das gurkenglas so da. warum steht das gur-
kenglas nicht anders da. und, was bedeutet es. das
dieses gurkenglas so da steht. gerade so. und nicht
anders. hat das einen sinn. hat das keinen sinn. und
was hat für das gurkenglas einen sinn. einfach nur
gurken. oder gibt es mehr für ein gurkenglas. oder
sind die gurken mehr. als einfach nur gurken. das
hat mich beschäftigt. und, war für stunden das inte-
ressante an diesem tag.


dann, habe ich da gesessen. und mein leben so ange-
sehen. und, es war einer dieser tage. wo sie wieder
einmal da war. die kraft. mit der ich alles sehen
konnte. auch die dunklen seiten. die ich immer mehr
zu geniessen weiß. die stunden und stunden die ich
damit verbringe. mir frauen im internet anzusehen.
nackte frauen. angezogene frauen. frisierte frauen.
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frauen mit stöckelschuhen. frauen ohne stöckel-
schuhe. geschminkte frauen. ungeschminkte frauen.
schwarzhaarige frauen. blonde frauen. und, das ist
das komische. die meiste zeit verbringe ich bei
ungeschminkten frauen. so bin ich. das mag ich. das
ungeschminkte. das internet und bilder von unge-
schminkten frauen. und, das für stunden
.

das leben. und, was es so alles ist. die wahrheit.
das, was mich beschäftigt. irgendwo etwas zu finden.
hinter diesen ganzen scheiße die es so gibt. hinter
diesem ganzen müll an gedanken. an gesprächen. an
bildern. an dem was ich täglich höre. an dem was
ich täglich sehe. etwas zu finden. das etwas taugt.
das wert hat. das einen sinn ergibt. etwas von dem
ich sagen kann. das ist das leben. da, sehe ich ver-
stehen. da, sehe ich wissen. da, sehe ich können. da,
sehe schönheit. da, sehe ich einen menschen. jemand,
der etas kapiert hat. jemand der wirklich nachdenkt.
jemand, der wirklich etwas will. jemand, der es wiss-
en will. gibt es mehr, als diesen ganzen dreck. in
irgendwelchen scheiß zeitungen. in irgendwelchen
scheiß fernseh sendern. oder in irgendwelchen scheiß
computerprogrammen. gibt es mehr als diese ganze
scheiße. etwas wofür es sich zu leben lohnt. das ent-
decken der schönheit. das finden des lebens. das
wissen ich kann etwas machen. das leben ist das,
was ich daraus mache.

das gurkenglas. kann so da stehen. und, es kann so
da stehen. so, wie ich es will. und, es ist das
was ich sehe. und, wenn ich es richtig sehe ist es
das. ein gurkenglas mit sinn. so ein tag. das ganze
leben. ich glaube es geht nur um eins. wenn es über-
haupt um etwas geht. es geht darum, über diese gan-
zen berge von scheiße zu gehen. und, das zu finden
was die wahrheit ist. echte schönheit. es geht da-
rum, hinter die fassaden zu sehen. und, mehr zu se-
hen als diesen ganzen dreck der sich täglich zeigt.
dieses ganze leben. es geht darum, das denken zu ent-
decken. und, das leben zu finden. eine wahrheit, mit
dem das ganze einen wert hat. mit dem es mehr ist.
mit dem sich so etwas wie liebe erkennen läßt. ich
denke darum geht es.

 

das leben. dieser planet. wer kann da-
mit schon etwas sinnvolles anfangen.
ich meine, wer sieht überhaupt was das
ganze soll. und, wer sieht was das ganze
ist. ich denke mir manchmal. vor lauter
gerede. vor lauter gedanken sehen wir
das ganze gar nicht mehr. oder, wir red-
en zuviel. es wäre nötig still zu sein.
einfach, das leben reden zu lassen. auf
das leben zu hören. sich den planeten
und das leben genau an zu sehen. in al-
ler stille. und, das leben sehen. und,
hören was es zu sagen hat. das leben und
seine sprache. die sprache eines baums.
die sprache eines flusses. die sprache
eines berges. sich die sprache des leb-
ens aneignen. genau sehen. genau hören.
was das leben sagt. und darüber nachden-
ken. und, wissen was das leben ist. um
ihm dann die richtigen worte zu geben.
dem leben seine worte geben. das leben
sprechen lassen. und, erfahren was das
ist. das was uns umgibt. und, wie groß
das ganze ist. und, wie klein unsere ge-
danken für das leben sind. für einen
baum. für einen berg. für einen fluß.
still sein. und, das leben hören. und,
die sprache finden oder entdecken. die
es wirklich beschreibt. wie groß das
leben ist. die gedanken von einem baum.
die gedanken von stille und schweigen.
die gedanken von etwas das nur leben
ist.
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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