Britta Berwing

mutig, mutig!

 

 

( nach gleichnamigem Bilderbuch von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer, Atlantis Verlag )

 

Am Ufer des Weihers ist ein Platz

dort sitzen Schnecke, Maus und Spatz.

Der Frosch, an Wochen noch ganz jung,

kommt g´rad vorbei, auf einen Sprung.

 

Die Maus ist dort, da ohne Lust

sie nichts anderes zu machen wusst.

Maus und Schnecke unverwandt,

waren sich bereits bekannt,

aus diesem Grunde, glitt die Schnecke

zur Maus hinüber aus der Hecke.

Der Spatz der kleine wollte nun

wissen, was die Anderen dort tun.

 

„Ja, ja“, sagt die Schnecke, die anderen nicken,

während sie recht planlos blicken,

denn keinem fällt gescheit das ein,

was nun am besten könnte sein.

 

Endlich tönen aus Frosches „Munde“,

folgende Worte in die Runde:

„Wir könnten ja, aber bitte nicht lachen,

wir könnten einen Wettkampf machen,

wer von uns am mutigsten is´,

dann wissen wir dieses Eine gewiss!“

 

Vor Begeisterung, klatschen in die

Flügel, Pfoten und Fühler sie.

 

„Ich beginne, schaut mir zu“,

sprach die Maus. „Ich werde im Nu

bis zum anderen Ufer tauchen,

wohl viel Mut, den werde ich brauchen.

Dann kehre ich so ununterbrochen

zurück, das habe ich nun versprochen!“

 

Enttäuscht der Frosch sie bezichtigt der Lügen,

das alles sei doch „eher Vergnügen“!

Beleidigt darauf die Maus, ein Stück!

„Ich bin kein Frosch, für mich ist´s verrückt!“

 

„Schon gut, schon gut“, beruhigt der Spatz!

Die Maus macht daraufhin einen Satz

ins Wasser hinein, taucht an der Forelle

vorbei ganz stetig auf die Schnelle,

zum anderen Ufer hin, und dann

wieder zurück, so gut sie kann.

 

Prustend und japsend steigt die Maus

aus dem kaltem Wasser heraus.

„Mutig,“ sagt der Frosch dahin

zur Maus „bist eine tolle Taucherin!“

 

Vor Begeisterung nun klatscht man laut

in Flügel, Fühler und Schwimmhaut!

 

Nun kommt der Frosch als nächster dran,

und fängt gleich zu posaunen an:

"Ich fress´ heut´ weder Flieg´ noch Mücke,

ich fress´ eine Seerose, die man mir pflücke!"

 

"Langweilig ist´s," erwidert die Schnecke,

ich fress´ sowas täglich, wenn ich´s entdecke!"

 

"Für Dich ist vielleicht nicht viel dabei,

für mich", sagt der Frosch," ist´s Allerlei!

Ich brauche ganz viel Mut dazu!"

"Schon gut, schon gut, sie gibt ja Ruh´ ,"

beruhigt die Maus, "jetzt zeig´mal Du!"

 

Der Spatz, inzwischen zur Blume geflattert,

zupft an ihr, bis er sie ergattert.

Im Schnabel bringt er sie dem Frosche,

so landet die Rose in dessen Gosche.

Mit Stumpf und Stiel würgt er sie ´runter,

Die Ander´n erfreuen sich dessen ganz munter.

 

Pfoten, Flügel, Fühler – diese Glieder

klatschen zusammen sie immer wieder!

 

Die Schnecke vollster Entschlossenheit,

ist nun zu ihrer Tat bereit,

verkündet diese überlegen:

"Passt auf, ich will nun danach streben,

werd´ aus dem Haus mich gleich begeben

und dann, ihr werdet es kaum glauben,

nun, ich werde mir erlauben,

mich um das Haus herum zu wagen,

erst dann werd´ ich es wieder tragen!"

 

Im Spatz, der die Worte hat vernommen,

ist Enttäuschung aufgekommen:

"Was sprichst Du denn von Mut dabei,

ich kroch gerade aus dem Ei,

als ich im frühstem Sinn gereift,

hab´ meine Schale abgestreift!

Niemals bin ich hinein zurück,

sie fehlt mir so gesagt, kein Stück!"

 

Beleidigt sich fühlend, die Schnecke derweil´,

zieht in des Schneckenhaus´ hintersten Teil.

 

"Schon gut, schon gut," beruhigt die Maus,

"ein Ei ist doch kein Schneckenhaus!

Mach bitte Dich nicht gar so groß!"

Der Spatz erwidert: "... mein ja bloß!"

 

Bei diesen Worten gleitet die Schneck´ ,

wieder langsam aus dem Versteck,

umkreist von links nach rechts ihr Haus

und weicht kein bisschen davon aus,

zwängt sich hinein ins finst´re Gewölbe

und nimmt auf ihre Hüften dasselbe.

Ihr Haus sitzt nun ein wenig schief,

der Spatz, beeinduckt trotzdem tief,

dieser, der das Ganze beäugte,

sagt:"Mutig, mutig", denn sie überzeugte.

 

Wieder klatschen drei famos

in Schwimmhäute, Flügel und Pfoten los.

 

Jetzt schauen alle den Spatz an gespannt,

der Grund warum, es ist bekannt,

der Spatz ist mutig und frech dazu,

welcher da trippelt ohne Ruh´:

"Nun , nun also, also ich,"

sagt er," Ich werde lediglich,

nun also ich, ich also mach´,

ich also mach jetzt diese Sach´,

ich mach´ diese Sach´ - ich mach´ keinen Schritt,

nun also ich , ich mach´ nich´ mit!"

 

Die Tiere, sie verstehen nicht,

Verwunderung zeigt jedes Gesicht,

Nur Stille, eine Zeit am See,

bis Maus plötzlich sagt:" Jetzt, ich versteh´ !"

Auch Frosch und Schnecke verstehen dann gut,

versichern dem Spatz: "Ja, das ist Mut!"

Gemeinsam jubeln zuletzt alle vier

und so endet die Geschichte hier.

 

 

 

 

 

Liebe Eltern, im Gegensatz zu meinem Gedicht, ist das Buch sehr kindgerecht geschrieben(6jährige), supersüß, lehrreich - auch die Bilder, empfehlenswert!Britta Berwing, Anmerkung zum Gedicht

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