Anett Engel

gedankenverlohren

Ich renne
weg
weit weg
durch die dunkle Nacht
dem Mond entgegen
zum Wasser
durch die enge Gasse
hohe Häuser neben mir
tadelnd sehen sie herab
Ich werde schneller
bis zum Wasser
da bleib´ Ich steh´n
die Häuser stehen da
wie schweigsame Wächter
die die Leere der Nacht
durchbrechen
Nichts sagend
ragen sie über meinen Kopf
ins Dunkel der Nacht
weiter als bis zum Wasser
komme Ich nicht
übers Wasser hinaus
hinter den Horizont
in den Himmel
dem Mond entgegen
würde Ich laufen
wenn Ich könnte
aber Ich könnte
mich noch so sehr anstrengen
erreichen
würde Ich es nie
Ich kann es nicht
wie Ich so vieles nicht kann
womit habe Ich das verdient
was habe Ich getan
dass das Leben mich straft
was habe Ich getan
dass die anderen mich nicht wollen
mein größter Traum
war immer
etwas zu können
das nur Ich kann
und nur Ich
niemand sonst
nur Ich ganz alleine
etwas ganz Besonderes
aber es ist
auch ein Traum von mir
wenn du in Zeiten
der Einsamkeit
und Trauer
in Zeiten wie diesen
einfach kommen würdest
mich einfach
in die Arme nehmen würdest
mich einfach
einen Moment lang
lieb haben würdest
einfach so
ganz lieb
das wär´ schön
und wenn Ich
eines Tages sterben muss
dann will Ich das
in deinen Armen tun
nur da
damit Ich weiß
dass du mich lieb hast
dass mich überhaupt
irgend jemand lieb hat
ganz doll lieb
und wenn dann
noch alle anderen
um mich weinen würden
ja dann weiß Ich
dass Ich nicht
nur existiert habe
sondern auch
gelebt
geliebt
und geliebt wurde
dass man wirklich
wirklich traurig ist
dass Ich gehe
dass Ich gehen muss
dass Ich einen Wert habe
und wenn Ich dann
genn Himmel gezogen bin
dann
möchte Ich
dass die Überreste
meines Körpers
eingeäschert werden
um dann
über dem Meer
verstreut zu werden
dabei soll die Asche
durch deine Finger
rieseln
damit Ich dich noch einmal
spüren kann
damit Ich noch einmal
spüren kann
dass du mich lieb hast
und wenn dann
noch eine Träne von dir
in meiner Asche versickert
ja dann weiß Ich
dass Ich dir etwas bedeutete
dann weiß Ich
dass Ich nicht neben
sondern mit dir gelebt habe
und wenn dann
der Wind mich erfasst
Ich auf ihm übers Meer
gleite
hinein in die große Freiheit
hinein in die große Ewigkeit
hinein in ein neues Leben
dann winke Ich dir
noch ein letztes Mal
dann schenke Ich dir
noch ein letztes Lächeln
ein letztes Lachen von mir
einen letzten Kuss
einen letzten Abschied
bevor Ich endgültig
gehe
gehen muss
aber vergessen
werde Ich dich nie
genau so
wie Ich mir wünsche
dass du mich
nie vergessen wirst
dass Ich in deinen Gedanken
weiterleben kann
dass Ich
letztendlich
doch nicht sterbe
doch nicht gehe
doch nicht gehen muss
und immer bei dir bleibe
ja das wär´ schön



© Æ ´98

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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