Ein Märchen?

Als das Mädchen klein war,

verschlang es Märchenfilme,

wie alle kleinen Mädchen das wohl taten.


Es liebte die großen, starken Prinzen,

die Helden dieses Filmes,

die alles dafür taten,

damit der Prinzessin kein Leid zugefügt wurde.


Damals war sie noch sehr klein,

und dachte bei dem Wort „Date“

an eine Art Einkaufsgeschäft

für Beziehungspartner.


Mit der Zeit wurde das Mädchen älter

und schon all zu bald stellte es fest,

das das Leben leider kein Märchen war.


Die Prinzen entpuppten sich als Frösche,

die lieber hätten ungeküsst bleiben sollen.


Doch das Mädchen verrannte sich immer mehr

in die Hoffnung nach „Ihrem Prinzen“,

das sie bald panisch an jedem festhielt,

der in ihre Nähe kam.


Eifersüchtig hing manch einer an ihr

und in ihrem Irrglauben,

dachte sie das wäre Liebe.

Sie blickte dabei dezent über all seine Fehler hinweg

und sah nur seine guten Seiten.


Sie sah nicht das er sie betrog, belog und bewachte,

sondern nur das er sie in den Arm nahm

und sie auf seine Art und Weise liebte.


Jahre sind vergangen.


Das Mädchen hat einen Prinzen gefunden,

der kühl und sachlich ist.

Täglich sehnt sie sich nach Wärme und Zuneigung,

doch hier wird sie das nicht finden.


Das Leben ist kein Märchen,

sie hat in der zwischenzeit den Glauben

an die wahre Liebe verloren...