Zander

Weltweit verbreitet ist dieser Fisch,
sehr beliebt auf dem Mittagstisch.
Ein Raubfisch mit sehr spitzen Zähnen,
das ist hier noch zu erwähnen.
Gefürchtet von den Artgenossen,
die nicht so schnell mit ihren Flossen.

Ich sitze bereits im Boot,
wo bleibt Klaus, schockschwerenot,
sucht wieder seinen Angelkram,
dasselbe Problem ein jedesmal.
Das Warten ist mir verhasst,
gute Zeit wird hier verprasst.

Wir müssen jetzt auf die Schnelle
zu der guten Angelstelle.
Der alte Angler Hagemann
wirft bereits den Bootsmotor an.
Er fährt zu 'unserer' Stelle,
durchfurchend Wogen und Welle.

Endlich kam er an, der Klaus,
jetzt heißt es, volle Fahrt voraus,
den Hagemann einzuholen,
ihn auch schnellstens überholen.
Ah, da kommt er schon in Sicht.
So schnell wie wir, dass ist er nicht.

Schau, er drohte mit der Faust,
als wir dicht vorbeigesaust.
Arg schaukelt sein kleines Boot,
man sieht es ist sogar in Not
von den rollenden Wogen
als wir vorbei gezogen.

Endlich da, den Anker bereit,
nun beginnt die Angelzeit.
Dahinten kommt der Alte an,
schaut uns bitterböse an,
ankert dicht in un'srer Häbe,
damit man ihn auch sehe.

Und dass uns der Affe laus',
gleich zog er einen Zander raus.
Hämisch lachte er uns aus,
zog gleich danach den zweiten raus.
Dann kamen Nummer drei und vier,
total bedeppert guckten wir.

Wir schauten nun dem Alten zu
wie er in aller Seelenruh'
uns was vorgeangelt hat,
wir wurden neidisch, waren platt.
Oh, wie hat der Kerl uns blamiert,
und uns als Angler degradiert.

Ohne einen einzigen Zander
saßen betrübt wir nebeneinander.
Hagemann war schon abgefahren,
er ist sicher viel mehr erfahren,
er machte eine reiche Beute,
und ganz sicherlich nicht nur heute.

Wir zogen unsere Leinen ein,
und gossen uns 'nen Klaren ein.
Im Wasser bliebeb beieinander
alle ungefang'nen Zander.
Grad steckte einer den Kopf heraus,
als lache er uns schalkhaft aus.

Und die Moral von dem Gedicht:
Missgönne andern Leuten nicht,
wenn sie tüchtiger sind als du,
denn der Erfolg steht ihnen zu.

Karl-Heinz Fricke  6.3.2009