Miriam Feuerlein
Der Prestige-Leser (Froschgedicht Nr. 82)
Ein Frosch liest erstmals Marcel Proust.
Nicht, dass er wüsst’, was jener Wust
An Worten zu bedeuten hätt’ –
Das Proust-Prestige macht das schnell wett!
So sieht man wochenlang ihn sitzen,
Umstrahlt von fremden Geistesblitzen.
Doch nur zum Schein, nicht mit Verstand
Kämpft er sich bis zum zweiten Band.
Beim dritten ist es dann soweit:
Besiegt sitzt er vor seinem Buche,
Als wär’ er ratlos auf der Suche
Nach der mit Proust verlor’nen Zeit ...
Vorheriger TitelNächster TitelDazu ein Tipp: Die »Bibliotheca Proustiana Reiner Speck« beherbergt eine der wichtigsten privaten Sammlungen von Briefen, Manuskripten, Fotos und Büchern Marcel Prousts. Der Bestand an Briefen ist mittlerweile auf über 80 Originale angewachsen, viele von ihnen unpubliziert und unübersetzt. Zum ersten Mal werden sie ab dem 26. März 2009 in einer großen Ausstellung im Literaturhaus München gezeigt, ergänzt um viele weitere Exponate von Marcel Proust und seinen Briefpartnern - Familie, Freunde, Kollegen, Kritiker. Aus ihnen entsteht ein Bild von Marcel Proust, das sein ganzes Leben und Wirken umspannt und durch seine Unmittelbarkeit besticht.Miriam Feuerlein, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2009.
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