Heino Suess
Schwergewicht
Wenn ich mit andern mich vergleiche,
da wirk´ ich meistens reichlich schmal...
doch, was am liebsten ich erreiche,
ist die mir „vorbestimmte“ Zahl.
Ich mag nicht seh´n zu viele Pfunde,
wenn ich auf meiner Waage steh´,
da will ich lesen frohe Kunde:
„Sind achtundsiebzig, in kg.“
Mein Äußeres zu kontrollieren,
bin ich als Mensch mir selbst schon wert,
dazu gehört, neben Manieren,
dass man der Sätt´gung Grenze ehrt.
Salopp erklärt wer gern zum Fatum,
was Disziplin verhindern könnt´,
sucht sich Diäten, grad nach Datum,
schiebt Fettsucht gar auf´s Temp´rament!
„Den Big Mac m u s s t e ich heut haben,
sonst gönnt man sich ja nix zur Zeit..“
Die Kleinen sich an pommes frites laben,
sind mittlerweil´ so hoch wie breit...
(und schlürfen trotzdem Cola „light“)
Was wir den Kindern vorenthalten,
das häuslich feste Mittags Mahl,
begegnet uns in den Gestalten
f e t t l e i b ´g e r Kinder, ohne Zahl!
Leicht sagt sich´s , man setz´ Schwergewichte,
doch wer sein Äußeres „vergisst „ ,
denjen´gen straft dann die Geschichte,
wenn jedes Kind ein „Fettsack“ ist...
Wenn ich mit andern mich vergleiche,
da wirk´ ich, heut noch, ziemlich schmal,
denn was am liebsten ich erreiche,
ist die mir selbst gesetzte Zahl.
© Heino Suess 04/09
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.04.2009.
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