Stefanie IV

Wenn es anders ausgegangen wäre, wäre es schon lange her,
als deine Mutter schwanger mit dir war, ihr war nicht klar,
was sie machen sollte, was sie wirklich wollte,
sie liebte und hasste dich, genauso wie mich,
sollte sie abtreiben oder bei der Geburt bleiben,
ihre Entscheidung viel ihr schwer, ihre Hoffnung so leer,
der Weg nicht mehr weit, war nun dafür bereit,
ab zum Arzt, mit der U-Bahn eine kurze fahrt, mich gar nicht mehr fragte,
war auf der Arbeit, wusste ja von ihrem Leid,
hatte sie sich es richtig überlegt, als sie vorm Empfang steht, das unsere Tochter in ihr lebt,
Gewissensbisse sie bedrückt, sie wusste das sie sich selbst belügt,
entschloss sich dagegen, sie konnte nicht ihrem Kind das Leben nehmen,
so ging sie Stundenlang, die Straßen entlang,
dachte über sich und die Zukunft nach, ob es das war, was sie erwartet,
war früh da Heim und am Himmel war der letzte Sonnenschein,
sie lag auf dem Sofa, nahm mir eine Cola,
saß mich neben ihr, küsste ihre Stirn,
ihr rollten plötzlich die Tränen, sie in den Arm nehme, konnte es nicht verstehen, wir darüber reden, wollte dir das Leben nehmen, doch noch einen anderen Weg gehen,
es dich gibt, sie wurde in jedem Monat glücklicher, wurdest immer wichtiger,
der Tag stand vor der Tür, sie deine ersten Tritte im Bauch spürt, es jedes mal fühlt, nahm meine Hand, auf ihrem Bauch lag, ihr Gesicht strahlt, fand im Leben halt,
die Zeit verging, die Wehen an fingen,
schnell ins Krankenhaus,  den Flur runter und rauf,
als ich dich endlich sah, lagst auf meinem Arm,
sahst du so süß aus aber wo meine Frau?
Der Arzt lag die Hand auf meine Schulter, die Fassungslosigkeit zog mich runter,
hielt dich immer noch in den Armen, konnte nur noch in die leere starren,
gestorben bei der Geburt, ich es erst später erfuhr,
konnte nicht ihr das letzte mal sagen, wie sehr ich sie mag,
so bleibt mir nur die Erinnerung an sie und unsere Tochter hab ich jetzt noch mehr lieb, das  einigste was mir noch von ihr blieb.