Joe R.
Geschichten-dicht
In einer Zeit, die vielleicht war,
vielleicht steht sie uns aber noch bevor,
in einem Land, gerade so, wie hier,
wo beinah’ Alles doch geschehen kann,
geleitet, unbeirrt, von einer Religion,
kam nicht ein Kind alleine auf die Welt.
Ob nun ein Segen oder Fluch,
sei kommentarlos jetzt dahingestellt,
weil’s schließlich keinen Einfluss hat,
und dann steht es uns wohl auch gar nicht zu,
folglich gab’s also Jeden gleich zwei Mal,
und grade das – es durfte so nicht sein.
Was Keiner wusste, das war dort die Politik,
es würde Keinem irgendwelche Sorgen machen,
daher erfolgte jede Niederkunft im Traum,
im Schlaf – narkotisiert, betäubt, gelähmt,
kein Trennungsschmerz, kein Heulen, kein Geschrei,
gehorsam schweigend die Befehle ausgeführt.
Die Einen, glücklich sterbend, kurz nach der Geburt,
weil missgebildet oder krank, nicht mehr gequält,
die Anderen – markiert, mit einem Chip verseh’n,
auch glücklich, weil man sie am Leben ließ,
und die ganz Anderen, die gar nicht wenig’ war’n,
verschickt, ein Rohstoff, unbekannt das Ziel.
Bekannt dagegen, was bisweilen so geschah,
wenn manches Ärgernis nicht weiter duldbar,
wenn manches Leben zu abrupt beendet,
wenn manches Ziel nicht anders zu erreichen,
wenn manches Leiden nicht den Rechten traf,
und wenn ein Mächtiger vollkommen machtlos war.
Erfahren hat die Welt von diesem Land nur zufällig,
weil jede Lüge doch auf wackeligen Beinen steht,
sich fügt, dem Schicksal, das nichts garantiert,
mit jedem Tag, den eine Unwahrheit still existiert,
kommt sie ihrer Entdeckung 24 Stunden näher,
und Schicksal spielte, wie so oft, die Gier.
Unter dem Vorwand, alle armen Seelen zu befrei’n,
zerschlug ein Staatenbündnis das System komplett,
teilte verantwortlich, was Alles dort zu teilen war,
studierte gründlich das, was lang’ geheim gehalten blieb,
ließ sich dann feiern, von der ganzen, tief bewegten Welt,
und auch von denen, die so ohne jede Ahnung lebten.
Nun laufen endlich Dinge wieder so, wie sie es soll’n,
das Land herausgeführt, aus dieser Ungerechtigkeit,
die Menschen dort nicht länger Spielball der Elite,
die Neugeborenen nicht mehr die Sklaven reinen Glück’s,
der Boden dort kein Schandfleck der modernen Zeit,
denn nun, ergeht es allen Völkern schließlich gleich...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.04.2009.
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