Klaus Heinzl

Der Pechvogel ...

 

Er stand gähnend auf, tja, die Nacht war nicht gut.

Dann zog er sich an und griff nach seinem Hut.

Die Tasse Kaffee, die er vorher gekocht,

die hat er schon früher nicht wirklich gemocht.

 

Gilt auch für sein Weib, das er abgrundtief hasst,

das geht dann so weit, dass er Vorsätze fasst.

Er will nur noch weg, kann nicht weit genug sein,

die Summe am Konto, die ist eher klein.

 

Er nimmt seinen Hut, der wird Mittel zum Zweck,

er fühlt sich ganz unten... und fühlt sich wie Dreck.

Die Stadt ist zu groß und er sieht sich so klein,

warum musste er grad der Pechvogel sein?

 

Da steht er am Berg und vor ihm steht ein Baum.

Er sucht nach dem Ast hier im luftleeren Raum.

Er hustet, dann hat er die Schlinge gemacht,

von Ferne da hört man wie irgendwer lacht.

 

Das Leben, es läuft wie ein Film für ihn ab,

dann sieht man sie stehen, direkt vor dem Grab.

Sie schütteln den Kopf, weil sie es nicht erkannt,

wie er vor Verzweiflung ins Abseits gerannt.

 

Der Baum dort am Berg, nun er biegt sich im Wind,

weil Bäume sehr oft auch mal Zeitzeugen sind.

Seine Äste sie tragen nicht Früchte allein,

denn manchmal kann es auch ein Lebloser sein.

 

Am Grabstein gemeißelt, da stehn die neun Worte

Er trank nie gern Kaffee und aß niemals Torte.

Kommt schaut nicht so finster, wird Zeit dass ihr lacht,

ich hab mit der Story ein Späßchen gemacht.

 

„Das ist doch geschmacklos“: - so denkt ihr schon richtig.

Für Menschen wie ihn war das Ernsthafte wichtig.

Denn hätte man ihn damals wichtig genommen,

dann wäre es schließlich nicht so weit gekommen.

 

 

 

kh. 29.04.2009

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