Hans-Jürgen Rüstau

Engel in Ketten

Engel in Ketten

Innig, sinnig dein Blick
Ich schaute in deine Augen.
Du sagtest
Komm mit mir
in mein Zauberreich.
Warte nicht zu lange,
komm gleich.
Zu schwache Gefühle.
Viel zu starke Vernunft.
Angst vor dem Leben,
vor einer gemeinsamen Zukunft.
Engel,
du entschwebtest auf deiner Wolke,
hattest ein Leben, weißer als Schnee.
Nach Jahren sahen wir uns wieder,
beim Tanz.
Deine Blicke sagten,
ich will dich jetzt ganz.
Komm mit mir in mein Zauberreich,
komm bitte gleich.
Starke Gefühle.
Schwache Vernunft.
Wo ist unsere Zukunft?
Ich schwebte mit dir auf der Wolke,
aber die Vergangenheit holte uns ein.
Engel ohne Flügel,
mit einer Kette am Bein.
Ich weiß,
ich will mit dir gehen
in dein Zauberreich.
Werde auf dich warten,
denn es geht leider nicht gleich.
Zu starke Gefühle,
überhaupt keine Vernunft.
Werden versuchen, sie gemeinsam finden.
Eine Zukunft.

© by hajürü 2003

Eine geheimnisumwitterte Story, wenn man dieses Gedicht liest,
aber diese Story ist gar nicht so geheimnisvoll und mystisch wie sie auf dem ersten Blick scheint.
Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst.
Ich habe diese in diesem Gedicht geschilderte Geschichte selbst mit erlebt.
Ich wollte mit einer Freundin, welche Ende der 90er Drogen
konsumierte und damals mit Drogen gefasst wurde, zu einem Tagesbesuch nach Tschechien. An der Grenze wurde diese Fahrt plötzlich beendet. Sie wurde verhaftet.
Was war passiert?
Die Vergangenheit ihres eigenen Lebens hatte sie eingeholt.
Das damalige Verfahren konnte noch nicht eröffnet werden, da sie häufig den Wohnsitz wechselte und für die Justiz nicht erreichbar war.
Bis die zuständige Richterin im vergangenen Herbst eine Personenfandung mit Haftbefehl auslöste.
Sie selbst dachte schon lange nicht mehr an die alten Sachen, hatte erfolgreich ein neues Leben begonnen und alles andere verdrängt.
Ich traf sie wieder und wurde Bestandteil ihres neuen Lebens.
Keiner dachte mehr an die alte Geschichte, und man fuhr arglos an die Grenzkontrolle heran...
Wie ging es weiter?
Die Richterin ordnete Sitzungshaft an, um vollkommen sicher zu gehen, dass alle Beteiligeten zur Verhandlung erscheinen.
Am Ende hatte ich Verständnis für die Richterin, welche ein seit Jahren anhängiges Verfahren nun endlich einmal zu Ende bringen wollte.
Letztendlich wird sie in ihr eine gnädige Richterin finden und mit einer Verwarnung oder mit ein paar Arbeitsstunden davonkommen. Die Situation am Grenzübergang und ihr Aufenthalt im Gefängnis wird ihr auf ewig Erinnerung und Lehre sein.
Ich habe sie in dieser Situation nicht im Stich gelassen, habe versucht ihr den nötigen Halt zu gegeben, den sie zur Bewältigung brauchte.
Denn sie war immerhin drei Wochen in Haft.
Eines haben wir beide daraus gelernt, man soll niemals vor Problemen
davon laufen, so kompliziert sie auch scheinen mögen. Es gibt immer
eine Lösung, wie auch hier eine sehr späte und durchaus schmerzliche.
Eine Geschichte die das Leben schreibt, die nicht einmal besser in der eigenen Phantasie entstehen könnte...

Hans-Jürgen Rüstau
Hans-Jürgen Rüstau, Anmerkung zum Gedicht

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Zum wiederholten Mal muss sich die Gymnasiastin Lisa-Marie in einer neuen Schule zurechtfinden. Dabei fällt sie allein durch ihre bescheidene Kleidung und Zurückhaltung auf. Schon bei der ersten Begegnung fühlt sie sich zu ihrem jungen, attraktiven Lehrer, Hendrik von Auental, der einem alten Adelsgeschlecht entstammt, hingezogen. Aber das geht nicht ihr allein so.
Die junge Frau muss gegen Ablehnung und Misstrauen kämpfen. Doch auch der Lehrer sieht sich plötzlich einer bösartigen Anschuldigung ausgesetzt. Trotzdem kommt es zwischen beiden zu einer zarten Annäherung. Dann treibt ein Schicksalsschlag den Mann zurück auf das elterliche Gut, wo ihn nicht nur neue Aufgaben erwarten sondern auch Familientraditionen, die ihn in Ketten legen.

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