Karl-Heinz Fricke
Gesteigerte Gewalt
Als der Mensch die Erde betrat,
schritt er sogleich zur Missetat.
Die wilden Tiere war'n erschreckt
als sie die Menschen einst entdeckt.
Er sah in den Tieren Nahrung nur,
sah sie als Geschenk von der Natur.
Noch primitiv ging er auf die Pirsch
und er erlegte das Reh, den Hirsch.
Kam ein and'rer in sein Revier,
dann fiel auch dieser wie ein Tier.
Beginn von Konflikten fürbass
führt' zu Feindschaften und zum Hass.
Sie rotteten zu Horden sich
und schlugen um sich fürchterlich
mit Steinaxt und groben Stecken,
um Feinde niederzustrecken.
Es folgten Waffen aus Eisen
und nun galt es zu beweisen
wie man geschicklich und mit Kraft
den bösen Feind dahingerafft.
Schwerter, Messer, Säbel, Degen
schwangen brüllend sie verwegen.
Es das Fußvolk sehr verdroß,
wenn man bekämpfte es vom Ross.
Kampfeslust und Kampfesmut
lag den Landsknechten im Blut.
Sie schlugen sich für Ruhm und Ehr',
liebten Schlachtgetümmel sehr.
Kaiser, König, Herzog, Graf
man auf dem Schlachtfeld traf.
Furchtlos führten sie die Schlacht,
haben sich berühmt gemacht.
Die off'ne Schlacht im Kampfgelände
ging auch mit der Zeit zu Ende.
Schlimmere Waffen mussten her,
um zu schlagen des Gegners Heer.
So ging die alte Epoche vorbei,
Kugeln gab's, gegossen aus Blei,
für Musketen mit Ladestock
und lange Kerle im bunten Rock.
Weiter ging es Schlag auf Schlag,
an Tötung man nur denken mag.
Maschinengewehre schossen weit
und trafen mit Genauigkeit.
Sturmlauf aus Gräben mit Geschrei,
für viele war das Leben vorbei.
Dann fuhren Panzerwagen auf,
niemand hielt die Kolosse auf.
Millionen den Garaus gemacht
mit neuen Waffen, die man erdacht.
Flugzeuge zerstörten die Städte,
es half kein Flehen noch Gebete.
Bomben und Minen pfeifend fielen,
um auszulöschen, ohne zu zielen.
Raketen gesteuert treffen genau,
machen heulend jedes Ziel zur Sau.
Die alten Zeiten sind längst vorbei,
mit ihnen auch das Hurrageschrei.
Das höchste Gut ist doch das Leben,
doch Kriege wird es immer geben.
Die Kreatur wird ständig heulen,
ob mit Kugeln, Bomben oder Keulen,
aber jene, die jetzt Krieg entfachen,
sind nicht gezwungen, mitzumachen.
Dieses Gedicht zeige allen hier,
der Mensch ist schlimmer als das Tier.
Obwohl er modern ist und gelehrt,
er weiterhin tötet und zerstört.
Karl-Heinz Fricke 15.5.2009
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.05.2009.
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