Klaus Lutz

Abschied ( 4 Gedichte)




Abschied 1

Meine lieben Freunde.
Ein paar letzte Worte, be-
vor ich diese Welt verlasse. Vertraut nicht den
Menschen. Vertraut nicht den Freunden. Vertraut
nicht den Pfarrern, Vertraut nicht den Politikern.
Vertraut nicht den Psychologen Vertraut nicht
den Frauen.
Geht lieber mit dem Hund gassi!

Meine lieben Freunde.
Ein paar letzte Sätze von
mir. Bevor ich diesem Planeten auf Wiedersehen
sage. Glaubt nicht an die Zeitungen. Glaubt nicht
an die Polizei. Glaubt nicht an die Wahrsager.
Glaubt nicht an die Heilpraktiker. Glaubt nicht
an die Fussballtrainer.
Geht lieber mal ins Kino!

Meine lieben Freunde!
Ein paar letzte Sätze. Be-
vor ich gehe. Vor meinem Ende. Geniesst das Leb-
en. Betrinkt Euch öfters. Haut jedem vor den Latz
der Euch nervt. Geht mal in ein Bordell. Raucht
hin und wieder was Gutes. Bleibt einfach mal im
Bett liegen. Feiert öfters. Seht das Leben nicht
so eng. Sagt was ihr denkt.
Bleibt hart!

Der Abschied 2

Meine lieben Freunde. Ich kann nicht mehr kämpfen.
Ich habe keine Kraft mehr. Ich liege am Boden. Ich
bin zerstört. Ich bin am Ende. Ich bin besiegt. Es gibt
nichts mehr für mich: Kein Lächeln! Keine Wahrheit.
Keinen neuen Anfang! Keine Schönheit mehr. Die
Lügen haben gewonnen!

Meine lieben Freunde. Ich kann nicht mehr schreib-
en. Ich kann nicht mehr denken. Ich habe keine Phan-
tasie mehr. Ich bin ausgebrannt. Einfach nur noch
leer. Ich weiß nicht mehr weiter. Nicht mehr wohin.
Nicht mehr was tun. Ich bin besiegt. Das Dunkel hat
gewonnen!

Meine lieben Freunde. Die Liebe hat mich verlas-
sen. Der Glaube hat mich verlassen. Das Leben
hat mich verlassen. Ich habe meine Welt verloren.
Ich habe mich verloren. Es ist nichts mehr da.: "An
Kraft! An Vertrauen! An Gutem!" Ich bin besiegt.
Das Böse hat gewonnen. So ist Es!!!

Der Abschied 3

Meine lieben Freunde! Ich hatte Fehler. Ich hatte gute
Seiten. Ich hatte schlechte Seiten. Ich habe gelogen.
Ich habe die Wahrheit gesagt. Ich habe gelebt! Ich habe
geirrt. Ich habe das Leben nicht immer richtig gesehen.
Und ich habe nicht immer das Beste gedacht. Aber ich
habe geliebt

Meine lieben Freunde. Ich wollte Sonne. Ich wollte Licht.
Ich wollte Wärme. Ich wollte Leben. Ich war immer nett!
Ich war immer freundlich Ich war immer voller Liebe. Ich
habe das selten gezeigt. Ich habe zuviel nur an mich
gedacht. Ich habe immer nur meine Träume gesehen.
Aber ich habe geliebt!

Meine lieben Freunde. Nun, wo ich gehe. Nun, wo ich
Abschied nehme. Nun, wo ich die Welt verlasse. Nun,
wo ich auf Wiedersehen sage. Nun ein letzes mal! Nun
das letze Mal. Ein letzes Mal. Ich habe nicht alles ge-
zeigt: "Von meiner Güte. Von meiner Größe. Von mein-
em wahren Wesen!" Aber ich habe geliebt!

 

Abschied 4

Meine Freunde! Heute Abend, habe ich den Baum
vor meinem Fenster gehört: "Er hat mir gesagt: "Ich
weiß wie sie Dich quälen und demütigen!" Ich weiß,
wie sie Dich belästigen, verleumden und zerstör-
en. Ich weiß, welche Menschen Dich so umgeben.
Wie falsch hinterhältig und verlogen viele von Ihnen
sind! Ich weiß, was Sie Dir antun: "Täglich! Stünd-
lich! Jede Sekunde!" Und ich verstehe Dich: "Du
hast genug gelitten!" Du hast genug Dummheit-
en ertragen!" Gehe: "Du wirst Deinen Frieden fin-
den!" Und, Du hast Ihn verdient.

Mein Freunde! Heute Abend habe ich mein Tee-
glas gehört. Es hat mir gesagt: "Ich weiß, wie ein-
sam, verloren und verlassen Du bist. Ich weiß,
was Du alles erlebt und erlitten hast, in deinem Le-
ben. Ich weiß, was Du fühlst! Was Du denkst!
Was Du willst! Und von was Du träumst! Wie Du
lebst. Und was es noch gibt: "An Dingen von Wert.
Von Leben. Von Freude!" Das Leben, es nimmt
und nimmt. Und Dir hat es genommen. So ist es.
Ich sehe:" Klar und Deutlich!" Und ich sehe Ein-
zigartigkeit. Das Wunder. Unscheinbar! Herrlich!
Und was Dir genommenn wurde. Du hast genug
Dummheiten ertragen. Gehe! Und Du wirst Deinen
Frieden finden. Und Du hast Ihn verdient.

Meine Freunde! Heute Abend, habe ich meinen
Staubsauger gehört. Er hat mir gesagt:"Ich weiß,
was Du fühlst!" Auch ich habe die Welt gesehen.
Auch ich hatte mal das beste Leben. Voller Aben-
teuer! Voller guter Ideen! Voller interessanter Men-
schen. Auch ich hatte mal das Leben voller Reich-
tum. Voller Glück. All die Landschaften echter Lie-
be. Echter Freundschaft! Das, war meine Heimat.
Auch ich habe all das verloren. Ich weiß was Du
fühlst. Und was Du an Dummheiten ertragen mußt.
Du hast genug Qualen erlebt. Gehe! Und du wirst
Deinen Frieden finden. Und Du hast Ihn verdient.

Meine Freunde! Heute Abend hat der Baum, die
Teetasse und der Staubsauger mir ein Lied gesun-
gen. Sie haben davon gesungen wie schön ich bin.
Wie wunderbar ich bin. Wie herrlich ich bin. Sie
haben mein Wissen besungen: Meine Liebe! Meine
Schönheit! Meine Güte! Meine Gnade! Meine Ge-
duld! Meine Großzügigkeit! Meine Herzenswär-
me! Meinen Frieden! Und meine wundervollen
Ideen. Darüber haben Sie gesungen: "Für Stunden!"
Und ich habe geweint. Der Augenblick meines Le-
bens, voller Schönheit: "Das war Er!" Engel, Sterne
und Liebe haben den Geist von mir erfüllt. Die Welt
hat gesprochen. Nun gehe ich. Nun ist es vorbei!
Ich habe euch geliebt! "Auf Wiedersehen!"

Klaus Lutz

 

 

 

 

Die Frage war, soll ich jeden Text einzeln
online stellen. Ich habe das zuerst getan.
Aber das ist irritierend. Ich denke, die vier
Texte gehören zusammen. Nun, hat das ganze
hier einen Fehler. So ist Komik erst dann
sichtbar wenn die Person hinter ihr klar
ist. (der Clown) Oder anders. Das ist hier
eine Philosophie. Eine Philosophie des
Lebens. Wie gehe ich mit Trauer um. Wie
sehe ich in Ihr auch was Positives. Ich
wollte zuerst sagen etwas lustiges! Aber
das ist nicht immer angebracht. Obwohl
die Zigeuner feiern, wenn ein Mitglied
der Sippe stirbt. Also wie verwandele ich
Trauer in etwas Positives. Wie sehe ich
in etwas traurigem das Leben. Ich meine
das ganze Leben. Mit all seiner Ironie.
Also auch mit seiner Ironie. Ich wache
Morgens auf. Ich bin total traurig.
Schwerbehindert! Am Ende! Nichts ist
mehr da. Ich werde langsam wach. Und
das Leben verwandelt sich. Meine Gefüh-
le ändern sich. Das halte ich mit der
Grundstmmung meines Denkens fest. Mit
dem, was ich als Humor empfinde. Ich
zähle alles traurige auf. Laut mit dem
Unterton von Humor. Denn, ich kenne
das Leben. Und weiß es. Wie traurig
auch etwas ist. Nur der Humor hilft
weiter. Er überwindet. Ich verwandele
diese Stimmung mit dem mir eigenen
Denken. In das was ich bin. Ich meine,
in das was ich von meiner Persönlich-
keit bin. In das, was ich in Wahrheit
bin. Der Unterton wird mit dem lang-
samen erwachen zum alles bestimmend-
en ton. Zum Leben das sich nicht unter-
kriegen läßt. Das Schwankungen des
Fühlens ausgesetzt ist. Dem auch für
Momente hilflos ausgesetzt ist. Aber
das Ganze aufzufangen weiß. Der Tag
verändert das Leben. Er kann mit einer
Träne beginnen. Und mit einem Lächeln
enden. Das Denken mit dem ich nie die
Schönheit des Lebens vergesse. Das
Leben, dass mich immer and die Schön-
heit des Lebens erinnert. Das keinen
Grund hat der Trauer aus dem Weg zu
gehen. Die Metamorphose der Trauer.
Die Gedanken wie immer sie auch sind.
Die sich immer zu einer Leiter ver-
knüpfen Oder zu Flügeln werden. Oder
einem Freund des Lebens gegenüber
stehen. Mit dem sie reden. Dem sie
vertrauen. Die Verwandlung. Die Nacht
mit Sternen. Der Tag mit Sonne. Das
Leben mit einem Lachen!
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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