Grauer Tag

Die Sonne weint,
sie lacht nicht mehr
Sturm schüttelt die Bäume, fegt die Straßen leer.
Höre dem Wind gerne zu wenn er seine Lieder erzählt,
mich sanft streichelt, leise verträumte Gedanken zu mir weht.
Vielfältig, unterschiedlich wie ein Roman
spinnen sie mich in Träume ein
kann mich fallen lassen, mal ganz bei mir sein.

Lausche dem Konzert das die Natur dort draußen gibt
mit ihrem ganz eigenen natürlichen Lied.
Graue Wolken tief hängend, fast bedrohlich, regenschwer
öffnen die Schleusen, bringen reichlich Regen her.
Er prasselt im seinem Rhythmus auf uns hernieder
spielt das Regentropfenpräludium, ich erkenne es wieder.
Donnergroll und Blitzparaden
können sich nach Herzenslust entladen.

Der graue Tag bietet Schauspiele, Konzerte so wie er gelaunt
aus einem winzigen Eckchen die Sonne schon wieder blinzelt und neckisch schaut;
angestrengt mit Mühe sie den Blick durch dichte Wolken schafft
als wolle sie fragen ob der Regen bald geht, damit sie scheinen kann mit all ihrer Kraft.
Was bleibt einem da noch groß zu wünschen;
vielleicht über nasse Sommerwiesen zu rennen, barfuss ohne Strümpfe;
im getrommelten Rhythmus der dicken Tropfen zu tanzen
manch Vorübergehender schüttelt ungläubig den Kopf bei dem Ganzen.

In Städten klatscht Regen auf den Asphalt
tobt sich hemmungslos aus, macht aber auch vor gar nichts Halt;
hüpft hoch wie ein Gummiball, malt Kringel in Pfützen, macht Blasen
füllt Regentonnen, knallt gegen Fenster, konstruiert Wasserstraßen;
treibt sein neckisches Spiel so wie es ihm gefällt
zieht alle Register, ein Donnerknall – verschreckt ein Hund bellt.
Zwischen Himmel und Erde das Regenlied
bald ist es zu Ende, man die Sonne wieder lachen sieht.
Auch so ein graues, nasses Intermezzo ist mal ein Segen
bekanntlich folgt wieder strahlende Sonne auf Regen.