Pierre Heinen
Der moderne Geier-Blues
Der Tag wird wach, er schüttelt sich,
die Sonne beginnt ihren Lauf.
Die Nacht schlendert fort, nickt höflich,
Licht saugt Dunkelheit auf.
Der Fluß verabschiedet seine Nebelschleier,
die kleinen Wasserfälle führen ihre Palaver.
In den dichten Baumkronen sitzen die Geier,
warten auf den Geruch verwesender Kadaver.
Jäger mit Speeren schleichen sich heran,
die Greifvögel bleiben an der Sache dran.
Die Behaarten suchen nach allerlei Spuren,
möchten große Tiere erlegen.
Den Zuschauern aus gefiederten Figuren,
kommt das gerade sehr gelegen.
In der Ferne fangen Rinder an zu galoppieren,
scheinen etwas von der Gefahr zu ahnen.
Die Geier fangen an sich zu gruppieren,
schließlich wollen auch sie absahnen.
*
„Ich hatte es ihnen vorhin fest versprochen,
wir sehen jetzt die Jäger des Mittelpaläolithikum.
Aus den Höhlen kommen sie täglich gekrochen
und wir sind heute ihr staunendes Publikum.
Die Rinder wurden von uns eben aufgeschreckt
und haben so den Urinstinkt im Jäger geweckt.
Es sei bemerkt, dass trotz der Manipulation an den Genen,
der Menschenaffe sehr gut hier im Park gedeiht.“
*
Die Geier machen sich später über das Aas her.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.07.2009.
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