Klaus Lutz

Verarscht!!!

 

 

Verarscht!


Ich weiß nicht ob ich noch wirklich an etwas Glaube. Oder ob ich wirklich
denke. Ob ich wirklich was vom Leben begriffen habe. Und was der Sinn
von dem Ganzen ist. Von dem was ich mein Leben nenne. Ich weiß es
nicht. Ich weiß nur Eins: "Ich sehe mehr und mehr einen riesen Berg an
Scheiße! Und der ist schlicht und ergreifend das Leben!". Es verarscht
mich. Aber in Wahrheit verarscht es alle. Ohne Ausnahme. Es verarscht
die Armen. Und es verarscht die Reichen. Es verarscht die Leute, die nur
Haß besitzen. Und es verarscht die Leute die etwas gutes versuchen.
Und die meisten Leute verarschen sich selbst. Gibt es auch Jemand der
gewinnt? Irgendwer der auch Glück hat?  Der mehr weiß als all das blabla, 
von Liebe Schönheit und Wahrheit? Gibt es jemand der mehr weiß? Ich
glaube ja! Er hat aufgehört zu reden. Und sitzt wirklich irgendwo in einer
Höhle. Schweigt! Und sieht sich das Ganze nur noch an. Und denkt sich
seinen Teil. Und das werde ich auch machen. Ich ziehe mich in eine
Höhle zurück. Ich höre mir keine Scheiße mehr an. Verarsche mich nicht
mehr. Und lasse mich nicht mehr verarschen. Von all den Leuten die nicht
einmal erkennen, das Sie sich nur selbst verarschen. Und noch viel
schlimmer verarscht werden. Von dem was sich Wirtschaft nennt. Von dem
was sich Politik nennt. Von irgendwelchen scheiß Reden.

Ich weiß nicht ob ich irgend etwas von dieser Scheiß Welt weiß. Ich meine,
ich habe viel von Ihr gesehen. Und ich kenne einige Länder ganz gut. Oder
habe Sie gut gekannt. Aber was weiß ich? In Griechenland hatte ich mal
den besten Cunninglingus meines Lebens. In Israel mal das beste, so, an
Frau überhaupt. Und Thailand war natürlich, der Wahnsinn. In Australien
war ich mal ernsthaft verliebt. Und in Deutschland hatte ich diesen scheiß
Unfall. Und danach nur noch ein paar Prostituierte. Also, was kenne ich von
der Welt? Vom Leben? Von mir? Von dem Ganzen? Ich habe Leute in
Afghanistan gesehen. Mit einem Leben 1000 mal härter als hier. Und 1000
mal zufriedenener. Ich habe Leute in Indien gesehen. 1000 mal ärmer als
hier. Aber 1000 mal zufriedener. Ich habe Leute gesehen in Australen, die
das Leben zu geniessen wußten: "Arbeiten! Geld! Sex! Strand!" Alles
andere ist Gesülze. Ich habe Leute in der Türkei gekannt. Aussteiger die
sich einfach so durch das Leben schlugen. Mit aller Lebenskunst. Ich
hatte ein paar einzigartige wunderbare Augenblicke. Aber was weiß ich von
dieser Welt? Ich weiß das ich heute im Rollstuhl sitze. Und mir 1000 mal
am Tag die Kugel geben will. Und das mir eine menge Leute, nur noch eine
Menge an Scheiße erzählen. Aber in Wahrheit weiß ich nichts von dieser
Welt. Und ich weiß nichts von diesem Leben!

Was weiß ich überhaupt? Wer bin ich überhaupt? Ich weiß, dass ich seit
dem Tod meiner Eltern, nur noch allein durch dieses Leben segele. Und
das dies ein Abenteuer sein kann. Und vielleicht auch, dass es ein
Abenteuer sein muß. Denn es hat nicht nur eine Seite dieses Allein sein.
Aber die eine Seite ist die Wunderbare. Es ist die Freiheit. Es ist die Welt.
Es ist das Reisen. Es sind andere Menschen, immer andere Kulturen. Es ist
immer das Neue. Das Beste. Das Schönste. Das Interessanteste. Das mit
dem das Leben alles ist. Das Glück! Das Wissen! Das Schöne! Das Beste!
Aber die andere Seite des allein seins, das ist auch das Wissen: Du bist
allein, wenn Du jemanden brauchst! Du bist allein, wenn Du krank bist. Du
bist allein, wenn Du nicht mehr weiter weißt. Du bist allein, wenn Du von
der ganzen Welt belogen wirst. Du bist Allein. Und es gibt Zeiten, dann ist
nur eins klar. Werde nicht wahnsinnig. Bleibe gelassen. Bleibe Du selbst.
Sehe Dich an. Sehe die Fehler von Dir. Sehe die Stärken von Dir. Sehe
Dich wie Du bist. Sehe die Kraft, die Du hast. Sehe das einzige was Dich
rettet. Die Kraft mit der Du zu leben weißt"

(C)Klaus Lutz

 

Heute habe ich den ganzen Tag am Schreib-
tisch gesessen. So wie die letzten Monate.
Was will ich? Das ganze ist der Versuch
mich der Sprache zu nähern. Mich dem Leb-
en zu nähern! Mich mir selbst zu nähern.
All das zu sehen was ich bin. Und dabei
etwas zu finden. Vielleicht so eine Wahr-
heit. Die Wahrheit eines Lebens. Die Wahr-
heit eines Menschen. Die Wahrheit des Men-
schen. So ein Wissen wieder entdecken.
Oder, das Wissen wieder entdecken: "Das
ist der Traum, den man haben sollte!" Je-
der Mensch sollte einen Traum haben. Dann,
wenn er sieht was diese Welt ist. Was er
ist. Dann braucht er diesen Traum. Dann
braucht er etwas das Ihn rettet. Finde
die Wahrheit. Und es zeigt sich Dir auch
der Traum, der Dich rettet. Aber, finde die
Wahrheit über Dich. Sehe das Leben. Finde
die Wahrheit. Und sehe das, was wirklich
die Hoffnung sein könnte. Finde die Wahr-
heit und finde das was wirklich Liebe ist.
Denn sonst, hilft Dir nichts. Denn sonst,
bleibst Du allein. Ohne einen Traum. Ohne
Liebe. Nur mit dem Leben, ohne eine Hoff-
nung. Gehe los und lebe. Gehe los und se-
he Dir die Welt an. Gehe los. Und etwas
wird Dir die Augen öffnen. Der Weg auf
dem Du gehst. Das Leben, das Du siehst.
Gehe einfach los!
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.07.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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