Abendgedanken

Dünne Wolkengespinste am Himmel.
Und der Wind frischt auf.
Kräftig.
Eine blasse Mondsichel am Himmel.
Fast durchsichtig.
Und beinahe unsichtbar.
Unter den Wolkenfäden.
So unscheinbar sieht er aus.
Aber bald wird er voll sein.
In acht Tagen.
Dann wird er strahlen.
Am nächtlichen Himmel.
Wie eine kleine Sonne.
Der Mann im Mond.
Er fällt mir wieder ein.
Ich muss lächeln.
Ewig auf der Flucht.
Ob ihm noch ein Plätzchen bleibt.
Zum Verweilen…
Der Verkehr.
Er rollt durch die Stadt.
Der Mensch hetzt.
Sein ganzes Leben.
Und wenn es vorbei ist.
Dann ist ihm nichts geblieben…

Ein Flugzeug.
Es schiebt sich über den Abendhimmel.
Scheinbar knapp.
Gleitet es am Mond vorbei.
Weißer Kondensstreifen.
Zerstäubt.
Wird eins mit den Wolken.
Und verschwindet wieder.
Wie die Menschen.
Die auch zu Staub werden.
Erde.
Aus der neues Leben entsteht…
Der Wind bläst wieder stärker.
Und die Wipfel der Bäume.
Sie biegen sich.
Dunkelgrünes Laub.
Gesund und kräftig.
Ich hänge meinen Gedanken nach…
Migräne.
Bauchschmerzen.
Heute ist einer jener Tage…
Ich kenne mich selbst.
Gereizt.
Bitter.
Melancholisch…
Aber nicht für immer.
Morgen vielleicht schon.
Alles vergessen.
Alles gewichen.
Vorfreude.
Auf das Wochenende…
Glückliche Tage.
Unbeschwerte Tage.
Urlaub vom Alltag…

Ich bin müde.
Und gähne unverhohlen.
Kann es sein?
Dass ich gar nicht so lustlos bin?
Wie ich glaube?
Wer weiß.
Vielleicht spielt vieles zusammen.
Das Wetter.
Der lange Tag.
Meine Beschwerden…
Warum nicht einfach akzeptieren?
Dass ich launisch bin?
Warum nicht?
Immer gut drauf.
Das ist ohnedies nicht echt.
Meine ich.
Ich muss nicht sein.
Wie andere.
Oder wie andere meinen.
Dass ich sein sollte.
Ich bin ich.
Und es wird nicht besser.
Wenn ich mich verstelle…
Noch ein Flugzeug am Himmel.
Der Mond.
Ganz unbeeindruckt.
Und ich glaube.
Er lächelt mir zu…

Vivienne

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