Karl-Hans Goebel
ein spatz
Schlafen lange Jahre,
Dasein ohne Gefühl-
stumm und ohne Streben.
Was ist schon Gegenwart?
Leere und nicht Weite,
Traum nicht und nicht Leben.
Warm, ängstlich die Augen.
Lieb, fröhlich die Stimme.
Ein Spatz mir zu Füßen.
Fassen lässt er sich nicht,
wegfliegen tut er nicht,
nur Stunden versüßen.
Sein Lied mir die Sonne,
schmelzendes Eis mein Herz,
mein die schönsten Stunden.
Seine Federn zerzaust,
zwitschert seine Sehnsucht.
Sein Schmerz meine Wunden.
So lieb ihn zu trösten,
halten in den Armen,
den Kopf ihm zu wiegen.
Hört niemand sein Bitten?
Gebrochen die Flügel,
nur träumt er vom Fliegen.
Flattert von Entzücken
wieder zu Entsetzen.
Halten kann er keine,
sammelt Augenblicke.
Ist es meine Sehnsucht?
Unersättlich seine!
Verlassen, wer ihn liebt,
nach Liebe hungert er!
Wach nach leeren Tagen,
kann weinen und lachen,
meine Ernte der Hass.
Sein Tod mein Versagen!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.08.2009.
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