Wechselhaft

Du stöhnst.
Und dein Kopf schmerzt.
Schon den ganzen Tag.
Du kannst kaum denken.
Der Schweiß.
Er rinnt von der Stirn.
Bildet sich am ganzen Körper.
Es ist das Wetter.
Du weißt es.
Mal Regen.
Ein, zwei Tage.
Dann wieder Sonne.
Stechend heiß.
Wie soll man so arbeiten?
Wie soll man sich so wohl fühlen?
Schließlich stehst du auf.
Holst dir eine Tablette.
Und du nimmst sie.
Mit viel Wasser.
Und du seufzt.
Vernehmlich.
Dann siehst du auf die Uhr.
Grübelnd.
Wollte er nicht anrufen?
Er?
Der, den du liebst?
Du schüttelst den Kopf.
Leicht resignierend…
So ist er nun mal.
Dein Liebster…

Es stimmt schon.
Er erdrückt dich.
Mit seiner Liebe.
Bisweilen.
Nie würde er dich gehen lassen!
Nein!
Es würde ihm das Herz brechen.
Sagt er.
Und es stimmt wohl auch.
Wenn er dich mustert.
Voller Liebe.
Wenn ihr beisammen seid.
Wenn er sich Sorgen macht.
Um dich.
Weil du krank bist.
Oder der Job dich stresst.
Er könnte nicht fürsorglicher sein.
Keineswegs.
Aber dann wieder.
Lässt er nichts hören.
Tagelang.
Ruft nicht an.
Schreibt keine SMS.
Dass du verzweifeln möchtest.
Mittlerweile.
Da kennst du ihn ja.
Früher.
Da hast du oft geweint.
Und geglaubt.
Es ist aus.
Aus für immer…
Bis er wieder da stand.
Unangemeldet.
Dich in den Arm nahm.
Und dich eine Nacht liebte.
Dass dir hören und sehen verging.
Vor lauter Lust.
Und Leidenschaft…

Ob er heute noch anruft?
Du fragst es dich.
Fast gleichmütig.
Du kennst ihn ja.
Mittlerweile.
Die Chancen?
50:50.
Man wird sehen…
Quellwolken am Himmel.
Und morgen soll es wieder regnen.
Du nickst.
Und machst dir Tee.
Dein Liebster.
Und das Wetter.
Sie haben eines gemeinsam.
Sie sind unbeständig.
Verlassen kann man sich nicht auf sie.
Kein bisschen…
Man kann nur hoffen.
Auf Sonnenschein.
Mehr nicht…

Vivienne

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