Karl-Heinz Fricke

Großverlust

Ein neuer Tag war angebrochen,
meine liebe Frau lag neben mir.
Ich fühlte schon seit ein paar Wochen,
in kurzer Zeit ist sie nicht mehr hier.

Ich fühlte ihre kalte Hand,
ihr Atem war röchelnd und flach.
Es raubte mir fast den Verstand,
in großen Ängsten lag ich wach.

Auf einmal stand sie leise auf,
darauf bedacht, mich nicht zu wecken.
Sie begann ihren Tageslauf,
unsern Frühstückstisch zu decken.

Es war ein schöner Sommertag,
strahlend schien die liebe Sonne.
Die Vöglein sangen auf dem Dach
lauthals zwitschernd voller Wonne.

Ich kannte ihren steten Schmerz.
Sie sprach: "Mach dir keine Sorgen
um mein belastet altes Herz
und genieß den schönen Morgen !"

Es ist eine Himmelsgabe,
wenn ich sie sehe morgens wach.
Doch ich durchschaute ihr Gehabe,
und unausbleiblich kam der Tag.

Traurig musst ich ihn erleben,
den Morgen meines Wehen Ach.
In mir war nur ein einzig Beben,
das Trauma hält mich nächtlich wach.

Zum ersten Mal war ich allein,
hab geweint in stillen Stunden.
Zu End' ging unser Beisammensein,
mich niemals damit abgefunden.

Wie konnte das zu Ende sein,
verschwoll'n sind Augen und Gesicht.
Die Einsamkeit zog bei mir ein,
noch weiterleben wollt' ich nicht.

Karl-Heinz Fricke  27.8.2009


Anmerkung:  Das Gedicht ist nur bedingt autobiografisch. Es ist unser Blick in die Zukunft, und wen es immer von uns zuerst trifft, ist nach langen Ehejahren der oder die Verzeifelte.  

  

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