Brigitte Frey
MEIN ALTER FREUND
Hab zum Freund mir auserkoren
einen alten Ahornbaum.
Er steht gewiss sehr lange schon
an meinem Lieblingsweg am Waldessaum.
Verweile oft in seinem Schatten,
erzähle ihm von Freud und Leid,
seine Aufmerksamkeit und die Geduld,
bedenke ich mit Dankbarkeit.
Fragte ihn so oft um Rat,
berührte ihn mit meiner Hand-
er immer eine Antwort hat,
so, dass stets Trost ich fand.
Erleichtert gehe ich nach Haus,
dreh’ mich mehrmals nach ihm um,
Ich glaub, er winkt mir freundlich nach
mit seinen Zweigen - bleibt er auch stumm.
Schreck und Sorgen bracht’ ich mit
als ich nach Längerem ihn sah,
der Stamm bemoost, die Äste morsch-
mein Freund, er ist dem Tode nah.
Als ich ihn fest umarmte,
so voller Traurigkeit,
da hörte ich ihn sagen,
für ihn wär’s langsam Zeit.
Er wär so gar nicht traurig
und ich soll’s auch nicht sein-
doch kann ich’s nicht ertragen,
wend mich ab und wein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.08.2009.
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