Karl-Heinz Fricke

Muskelkater

Beim Muskelkater, genau genommen,
hat sich jemand übernommen.
Hat sich mit eigener Kraft
sehr schmerzhafte Stunden verschafft.

Tut man etwas ganz ungewohnt,
für den Augenblick sich's lohnt.
Jedoch, oh weh, am nächsten Tage
kommt die unausbleiblich ' Plage.

Denn die Kraft, die man verwendet,
hätt' man besser nicht verschwendet.
Und wenn man sich nicht konzentriert,
man reuevoll den Schmerz verspürt.

Schmerzen, die nicht gleich sich geben,
muss man krampfhaft überleben
und mit großen Selbstvertrauen
hoffnungsvoll auf Bess'rung bauen.

Ist's im Moment auch unbequem,
vergisst dabei das Weltgescheh'n
und alles, was sonst interessiert,
was uns gewöhnlich so pressiert.

So nehmen wir mit saurem Sinn
auch einen Muskelkater hin,
der uns ganz selten nur besucht,
und wer betroffen ihn verflucht.

Karl-Heinz Fricke  14.9.2009

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