August Sonnenfisch

Herbstabend im September

 

 

Herbstabend im September
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Heute halten Licht und Finsternis
sich die Waage.

Ein Birnbaum im Abendlicht dieses
besonderen Tages.

Goldstücke auf seiner Wiese und
auf meinem Wege.
In der Sonne glitzernde Fliegenlieder,
als ich ihnen nahe.


Eine blondsträhnige Läuferin quert
meine Promenade dort
drüben, zielstrebig
mit Sonnengläsern als Maske.

Doch meine Goldstücke liegen auf dem Wege,
welcher der meine.
Eine reife Frucht fällt ab, Geschenk
des Baumes an die Erde -
glitzernde Fliegengesänge respondieren,
als atmeten wir noch den Sommer.

Ein Tagpfauenauge gesellt sich hinzu,
setzt sich auf eine der goldenen Früchte.
Rostrot auf Gold.
In langsamem Auf und Ab bewegt
dieser Adonis der
Lüfte seine paradiesischen Flügel.

Eine zweite Goldfrucht fällt, springt hoch
und verbleibt in den Gräsern.

Da rollt doch ein Auto durch all die Goldfrüchte
auf meinem Weg!
Aufflügelnd entflieht ihm der Falter.
Zwei Spuren verbleiben im Gold.

Dann wieder Stille: der Birnbaum
im Abendlicht der
Tag- und Nachtgleiche.
Zwei Spuren im Gold auf meinem Wege:
dem Gold ohne jenen Falter!
Und in der Sonne glitzernde Fliegengesänge,
als wäre nichts geschehen.


Welche Früchte hinterlässt du nach
diesem Sommer?
Verpasst du des Daseins Gold,
weil auf fremdgesteuerten
Wegen du läufst?
oder verpasst du das Gold,
weil du mit deiner Karosse
die göttlichen Gaben überrollst, die 
gerade dir
auf den Weg gelegt?
Wann wagst du, gleich jenem Falter,
voller Augen zu sein?
Und wann erkühnst du dich zu fliegen?




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(c) .. August Sonnenfisch, 25. September 2009 ff


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