Sommerausverkauf

Stürmisch fegen Urgewalten,

kämmen Laub enthemmt von Zweigen.

Herbststaat will nun Hofe halten,

Wünsche die nach Süden zeigen.

Blätter fallen – leise sterbend.

Unterkühlend legt ein Nebel,

was der Sommer noch vererbend,

um und stellt die letzten Hebel.

Tiere suchen Ruhezonen,

Rückzug lautet die Devise.

Speichern Vorrat wo sie wohnen,

wenn’s der Mensch denn übrig ließe.

Ansturm auf Kastanien, Eicheln,

Beerenobst für’n kargen Winter.

Tief die Sonne – will noch schmeicheln.

Drachen bauen schon die Kinder.

Schneller dunkel wird’s im Lande.

Nachts da schleichen frost’ge Diebe.

Stehlen wie die kalte Bande,

was vom Grün noch übrig bliebe.

Ausverkauf der Sommerlaunen.

Blütenzauber geht zu Ende!

Dennoch will ich milde staunen,

weil ich Herbst dann besser fände.

© U.W. 04.Oktober 2009