Jürgen Berndt-Lüders
Über Sehnsucht und Verlangen als Ausdruck der fehlenden Liebe
Lyrik schreibt man am besten aus einer ungestillten Sehnsucht heraus, denn die öffnet das Herz.
Ich habe keine ungestillten Sehnsüchte.
v Ich schreibe oft über Liebe, und ich weiß, dass es nicht Liebe ist, über was ich schreibe.
Ich schreibe über Sehnsucht, über Verlangen, über Trauer um den verlorenen Menschen, aber es ist keine Liebe, die ich beschreibe.
v Ich schreibe über Besitzdenken, über Eifersucht, über Verlustängste. Über Leid und Qual, aber nicht über Liebe, denn Liebe ist positiv und tut gut. Sie kennt keine Schmerzen.
Schriebe ich über die wirkliche Liebe, hätte ich nicht viel zu beschreiben. Denn wer lieben kann, weiß auch ohne mich, was Liebe ist. Wer nicht lieben kann, verstünde auch dann nichts, wenn ich ganze Bücher darüber schriebe.
v Aber solange ich weiß, was man landläufig für Liebe hält, schreibe ich über das Landläufige. Damit sie auch diejenigen ahnen, die nie wissen werden, was Liebe ist.
Alle haben ein Anrecht darauf, sich nach Liebe zu sehnen. Auch wenn sie nie die Liebe spüren werden, die ich meine.
Sie ist tief in mir, und sie wärmt meine Seele
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Aber hier über die Sehnsucht:
Ich war allein und hab vermisst
was man im Leben nie vergisst
wenn man geliebt hat. Allemal
wird schnell die Existenz zur Qual
wenn man sich schon am Ende wähnt.
Ich hab mich so nach ihr gesehnt.
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Du warst nicht fassbar, warst Fiktion,
fixe Idee, wer glaubt denn schon
an einen liebenswerten Mann
der - älter - auch noch lieben kann,
und sich an deine Schultern lehnt.
Ich hab mich so nach dir gesehnt.
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Ich hab im Internet gesucht,
hab oft gelacht und oft geflucht,
hab jung getan und alt gefühlt.
Ich war im Grunde unterkühlt
und brachte Bilder, arg geschönt
Ich hab mich so nach ihr gesehnt.
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Du fandest mich, du schriebst mich an,
ich kam dir vor wie jener Mann
von dem du immer schon geträumt,
dem Platz im Herz du eingeräumt,
bei dem dann deine Seele tönt:
Nach diesem hab ich mich gesehnt.
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Wir liebten uns beim ersten Ton
der uns verband am Telefon.
Wir sprachen oft die ganze Nacht.
Und deine Liebe hat gebracht
an was ich längst nicht mehr geglaubt.
Das hat mir meinen Schlaf geraubt.
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Ich wollt’ dich sehen und dich spüren,
ich wollte Herz zum Herzen führen,
ich wollt dich küssen, wollt dich lieben,
doch wo war nur mein Mut geblieben?
Ach, mein Gewissen war so schlecht.
Das Bild von mir war doch nicht echt.
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Du standest plötzlich vor der Tür,
du sagtest mir „ich will zu dir,
ich liebe dich, nicht dein Gesicht,
ich liebe den, der zu mir spricht
und der mich liebt, so sehr wie ich.“
Ich schämte mich so fürchterlich.
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Du bist mein Leben, für und für.
ICH SEHNE MICH NOCH MEHR NACH DIR
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.10.2009.
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