Paul Rudolf Uhl
Mutter (2)
Nachdem ich über siebzig bin -
erfahren - vielleicht tadelnswert,
da kommt mir eines in den Sinn:
Hab ich Dich denn genug geehrt -
Dich, - die Du mich einst hast gebor`n?
Hab wild gedrängt aus Deinem Schoß…
und Deine Wärme jäh verlor´n;
ich riss mich ungestüm wohl los…
Mit zwanzig war ich dann ein Mann,
ich fand ein Weib, ich war Soldat,
wurd´ Vater selbst und zog sodann
in eine weit entfernte Stadt…
Besuchen konnte ich dich nicht
so oft, wie ich es hätt´ gesollt.
Familie, Beruf, die Pflicht…
Und Du, Mutter, hast kaum geschmollt.
Fast dreißig Jahr´ bist Du schon tot.
Ich spür in mir noch Deinen Sinn…
Bestimmt gibt es ein Morgenrot,
wenn ich dann wieder bei Dir bin…
P.U. 18.10.08
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2009.
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