Jutta Knubel

Depression

Es beginnt, es endet mit einen Schlag.
Es ist nicht greifbar, Du riechst, Du schmeckst es nicht.
Es ist einfach da.
Es schleicht sich an Dich heran, Du bemerkst es, aber dann ist es schon zu spät, der Punkt der Kontrolle, wieder mal den Schatten gleich, verpasst.

Es fängt dich ein, umhüllt Dich wie ein Mantel.
Du kannst es nicht abstreifen.
Es ist wie ein kalter Nebel, dichter Nebel der sich schwer über die Felder legt.
Es macht Dich Handlungsunfähig, die bleiernde Müdigkeit fordert Ihren Tribut.
Es macht das Sehen, das Fühlen, Denken unheimlich, wie das Gefühl, des dunklen, tiefen schwarzen Abend allein im Wald. Wenn die Stille Dich anspringt.

Die Erlösung, der Schlaf, schickt Dich in die Welt des Normalen, der Welt der Menschen die Dich umgeben.
Ruhe, Geborgenheit und Zufriedenheit.
Wenn es Dich hat, denkst Du es lässt Dich nie wieder los.
Es nimmt Besitz von Dir, nimmt Dich mit in eine andere Welt, eine andere Art des Seins.
Abgründe tuen sich auf, Abgründe der menschlichen Seele, die in der heutigen Zeit von Arbeit, Stress, Familie.... verdrängt werden, erlebt von der Art Mensch die diesen Dingen nicht ergeben sind. Sie wollen es, doch es nimmt die Flügel, um Dinge zu erreichen. Die Welt scheint Dir grau, leer, unausstehlich.
Es ist da, erst unscheinbar, bis es sich zu dem Ungeheuer entwickelt, was alles zerstört, tötet, mit Füßen tritt.
Blumen grau in grau .Zusammenhanglose Gespräche prallen von Dir ab. Nur Du alleine mit dem was man normal nennt, wo die Seele sich vergrößert und Deinen ganzen Körper einnimmt.

Worte sinnlos sprudeln unaufhörlich aus geöffneten Münder, sie erreichen Dich kaum.
Der ganze Körper schmerzt, Dein Kopf brummt, 1000 kleine Teufel die Dir flüstern.
Doch frag ich mich:
Ja, was, was flüstern sie? Ich weiß es nicht.
Es ist da und selbst jetzt nimmt es mir meine Seele, wie, wann oder wo es will.
Der Sinn geht verloren. Bin ich so? So??
Die Grenzen vermischen sich. Kann man sich so fühlen?
Oder was ist passiert?
Nichts was einen erreichen könnte.
Nur die Musik, das Wunder von Melodien, Tönen, Klängen hat die Chance wahr genommen zu werden, mit Herz und mit Verstand.
Es manipuliert Deine Gefühle, die wenigen schönen, guten Gefühle, die Dich erreichen verwandeln sich wenn es da ist.
Die Liebe, ja selbst die Liebe schmerzt.

Du fühlst Dich alleine, so alleine wie eine kleine Maus in Ihren winzigen schwarzen Zuhause.
Selbst die Nähe von geliebten Menschen vermag die Kälte aus Deine Herzen nicht zu vertreiben
Liebe Worte verletzen nur.
Das nette Lächeln von Dir nahestehenden Menschen verzehrt sich vor Deinen Augen zu einer Fratze.

Selbst die vor grün strotzenden Bäume erscheinen Tod und Starr.
Dein Kopf zerspringt und alles um Dich herum verschwimmt. Die Tränen, die Tränen die Erlösung versprechen, wollen nicht fließen.
Aber in den Momenten, wo sie nicht erwünscht, sprudeln sie aus Deinen leeren Augen. Sie verschleiern den Blick auf eine Welt, die nicht Deine ist.
Und dann ohne Grund , nach 1 Woche, 2 oder gar 3, ist alles vorbei.
Erst wenn es weg ist, merkst Du es. Du bist normal und fragst Dich: Was war ?? Nichts!
Es verblaßt schon in diesen Moment und gerät in Vergessenheit.
Bis es von vorne beginnt.

Diese Zeilen sind mittlerweile 2Jahre alt,es geht mir schon besser.Bin gerne bereit mit Betroffenen Erfahrungen,Tipps auszutauschen.bis dann juttaJutta Knubel, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.08.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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