Hellmut Frey
Gedanken an der Pendeluhr
Gewichtig, doch mit sanfte Ruheschlägt das Pendel hin und her
und in seines Gleichmaß Ganges,
scheint und gibt es die Gewähr,
einzig mächtig ist die Zeit,
in ihrer Unzerstörbarkeit.
Bleibt Sieger über alles Leben,
sieht den Zerfall von Fels und Stein,
hüllt alles was da war und sein wird,
in ihrem warmen Mantel ein.
Sah Not und Elend hier auf Erden,
seid der Mensch die Welt bewohnt,
sah Mörderbanden plündernd ziehen
und Milliardenfach den Tod.
Sah weinend Kinder hungernd sterben,
neben Reichtum, Prunk und Glanz,
oft fiel die Welt schon fast in Scherben,
ein Ausweg schon verloren schien,
doch unauffällig dann die Zeit,
dem Dasein ihren Arm gelieh`n,
so dass die Wunden langsam heilten
und der Mensch stolz und vermessen,
all das Unglück schnell vergessen,
das von ihm allein gebracht
und immer ging es nur um Macht.
Es ging um Geld vor allen Dingen,
doch so kann man kein Glück erzwingen,
das die Welt so dringend braucht,
damit kein Feuerherd mehr raucht,
der von Menschenhand entfacht,
sonst wird es einst für immer Nacht,
in dieser keine Blume mehr gedeiht,
sich gar nichts mehr des Lebens freut,
nur schwarze Asche weit und breit,
zurück nur bliebe dann die Zeit,
die zeitlos wär und ohne Sinn,
denn es gäbe keinen Neubeginn.
Drum Menschen bleibt euch selber treu,
teilt die Freuden und das Leid,
lernt Leben in Gemeinsamkeit,
damit nie zeitlos wird, die Zeit
und sie für uns Geschichten schreibt,
Geschichten die wir selbst gestalten,
denn nur so bleibt unsre Welt erhalten.
HF 10/1984
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.01.2010.
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