Larissa Lamadé
Vater
Du kniest nieder, die Finger verflochten.
Blickst empor zu dem Kreuz.
Du spürst den Blick deines Vaters
im Nacken und lauschst der Stille.
Dein Rücken schmerzt, keiner kann die Wunden sehen.
Voller Wut denkst du an den Gott
den du anbeten sollst.
Jedes Mal als du etwas sagtest,
was laut deinem Vater
diesen Gott beleidigen würde,
konntest du das Kommende schon spüren.
Seit Jahren versucht dein Vater
deinen Willen zu brechen.
Dich zu einem gläubigen Schaf zu machen.
Doch jeder Schlag, ließ deinen Widerstand wachsen.
Du blickst in sein Gesicht,
siehst die Blindheit und Schwäche.
Etwas lebt in dir auf.
Ein neues Gefühl, eine neue Stärke.
Plötzlich stehst du auf und schreist ihn an:
“Vater, ich hasse dich und deinen Gott“
Du reißt den Stoff von den Schultern.
Jeder kann nun die Wunden sehen.
Du gehst von dannen als Rebell...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.09.2003.
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