Joachim Tiedemann
Gefangen
Stolz ging Franz mit seiner schönen Freundin die Straße entlang,
bemerkte die Blicke der anderen Männer, deren Augen klebten an ihr.
Fest in seinen Arm zog er sie und dachte dabei - Die bekommt ihr nie! -
Er roch Hiltruds eigenen guten Geruch.
Vom neben ihm sinnlich laufenden Körper strömte der Duft.
Franz genoss die weibliche Nähe, war so gefangen von ihr. Seine Worte versagten.
"Franz warum bist du so still?"
"Ich bin wortlos glücklich und so schön ist es hier!", sie sprach
"Ist alles in Ordnung mit dir?"
"Na klar ich war im Geist nur weit weg und...", darauf sie" in Gedanken bei mir."
Hiltrud beendete seinen Satz zärtlich flüsternd in sein Ohr hinein, dann küsste sie ihn weich
auf den Mund.
Fünfzig Jahre später,
ihr Geruch war nicht mehr so gut,
sonst die selben Straßen, der selbe Ort.
Doch schaute kein Mann mehr nach ihr.
Nur er war noch immer gefangen von ihr.
Sie gingen an Stöcken mit gebrechlichen Knochen,
das Leben lies nur selten hoffen.
Auch mir versagen die Worte,
bin in Ehrfurcht ganz still,
und verneige mich zu ihnen hin.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.01.2010.
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