Frank Guelden
Mondensturm
ein bleicher voller Mond.
Die Windsbraut heulte schon am Tag,
und peitscht die graue Nacht.
Gedanken wühlen sich ins Hirn.
Die Schläfen klopfen monoton.
Der Tränensee ist ausgedörrt;
- und doch, das Morgen lauert schon.
Der Traum grinst bleichgesichtig Hohn.
So wirr entwurzelt liegt die Zeit;
und starrt in diesen blassen Mond.
Im Sklaventakt schlägt noch das Herz;
und ballt die Faust bei jedem Schlag.
Noch klirrt der Kette Tyrannei.
Vernunftroutine eisig kühl, drückt
auf ein brennendes Gefühl,
das anschwillt, fast wie ein Orkan.
Ich spür´ das Bersten einer Wand,
die viel zu lang im Leben stand.
Begraben mag sie all das Leid,
das Spuren grub in meine Zeit.
Ein voller Mond brütet auf Sturm,
und fegt hinweg was einmal war.
Wie Phönix möcht´ ich
aufersteh´n und in des Frühlings
Sonne seh´n.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.02.2010.
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