Im Frühjahr war´s

Im Frühjahr war´s, ich glaub´ es war noch gar nicht lange März,
am ersten warmen Tag, da sollt´ es lang erhofft gescheh´n,
nahmst dir an diesem für uns Zeit, und endlich auch ein Herz,
um mit uns beiden hin zum stillen alten Rhein zu geh´n.

Seit Weihnachten schon lagen wir dir damit in den Ohr´n,
weil doch seitdem ein jeder eine Angel stolz besaß,
noch in der Kälte hätten wir beim Angeln wohl gefror´n,
jetzt war´s soweit, und näher kam uns nun das trübe Nass.

Hast uns gezeigt, wie man den Köder an den Haken bringt,
und auch das Werfen dort hinaus dem Fische nah,
wie man bebleit, damit das Vorfach auch nach unten sinkt,
bis nur die Schwimmerspitze stehend aus dem Wasser sah.

Und auch Geduld zu haben wenn nicht sofort einer beißt,
dies ist des Fischers allererste Lehre, unbedingt,
wir sollten gleich beim ersten Male spüren was das heißt,
weil nicht ein jeder Fischzug auch ´nen Fisch nach Hause bringt.

Auch wenn damals kein Beschuppter uns´ren Kescher füllte,
so war es doch ein spannungsvoll und schöner Spaß zu dritt,
und wie sich dies in den langen Jahren noch enthüllte,
warst du als Lehrer treu und nahmst uns immer gerne mit.

Im Frühjahr war´s, beim ersten Mal, da hast du uns noch betreut,
ich geh auch heut noch ab und zu zum Angeln und sehr gern,
mit dir dort noch einmal zu sein, hätt´ mich so sehr gefreut,
als uns der Frühling war so nah, und jeder Herbst noch fern.

© MEB im Frühjahr 2010