Thomas Kreuter

Die Sage vom Ring der Nibelungen

Es waren drei Töchter des Rheines,
sie kreisten schwimmend und spielend ums Riff,
zu bewachen das Gold aus den Fluten des Stromes,
des Vaters verborgene Schätze zu schützen vor Sicht.

Aus der Kluft des tiefen großmächtigen Reiches,
der Nibelung Alberich stieg nun hervor,
zu nähern sich sorglos den Tücken des Weibes,
hoffend eine von ihnen zu halten empor.

Derer die der Lüstling konnte nun fangen,
entwunden hat sie sich dem Zwerge geschickt,
verspotten mag sie den Rangen,
das lebendig, hässlich, lüstern Gesicht.

Der Sonne Strahl bricht nun von oben,
in die tobenden Fluten des Rheins,
der Glanz des Goldes gemischt mit dem Lichte von oben,
leuchtet und kündet den Reichtum von einst.

Der Schein des glänzenden Goldes,
der Neid zieht in den Niebelung ein,
die sorglosen Töchter des Hüters,
weihen in das Geheimnis des Hortes ihn ein.

Das Geheimnis des goldenen Hortes,
welcher der Vater gab den Töchtern einst mit,
nur wer der Liebe entsage,
bekommt den Zauber des Goldes in seinen Besitz.

Aus dem Golde muss er nur schmieden,
einen glänzend und funkelnden Ring,
die Macht kann bei ihm dann nimmer versiegen,
gewährt durch das glitzernde Ding.

Als die Töchter erneut nun verspotten,
den Nibelung Alberich belegen mit Schmach,
er klettert darauf empor nun den Felsen,
zu greifen des Hortes,
durch fluchen der Liebe entsagt.

Das Gold in den Händen des Zwerges,
das Geschrei der Töchter dem Strome geklagt,
der Nibelung nun sich stürzet,
in die Tiefe des Felsens,
zu den mächtigen Fluten hinab.

Das Licht am Riffe und Felsen,
mit Dunkelheit jetzt die Sonne gepaart,
das Hohngelächter des Zwerges,
erschallt den Töchtern des Rheines zur Schmach.

Auf einer Höhe und Wiese des Berges,
Wotan und Fricka fanden den Schlaf,
als bald sie darauf nun erwachen,
zu sehen was Fafner und Fasold geschafft.

Gebaut eine großmächtige Burg,
dem Ruhme der Götter verehrt,
als Lohne von Wotan und Fricka,
den Riesen die Göttin Freia gewährt.

Freia verfolgt von den Riesen,
diese befanden sich dicht auf dem Fuß,
eilt rasch nun zu Wotan und Fricka,
da die Riesen wollen sie bringen in Not.

Die Riesen nahen gerüstet zum Streit,
sie fordern ein nun zum Lohne,
für die Burg die den Götttern geweiht,
zu holen die Freia zum Frone.

Gott Wotan dem das ganze missfällt,
wartet auf Rat des listigen Loge,
den er jetzt natürlich zu sich bestellt,
zu schützen die Freia vor Schmach auf der Welt.

So behält und beruhigt er die Riesen,
sich zu besinnen auf anderen Lohn,
diese jedoch wollen nicht missen,
und fordern die Freia zum Fron.

Sie hoffen zu rauben den Göttern,
durch Freia die göttliche Macht,
zu rauben dazu die ewige Jugend,
die Götter zum Spotten gemacht.

Als sie mit Gewalt wohl dringen,
auf die Göttin Freia nun ein,
so stehen Donner und Froh,
für das Wohl der Geängstigten ein.

Wotan der sieht kommen den Streit,
beruhigen kann er die Riesen zur Zeit,
da er in der Ferne mit den Augen erblickt,
der listige Loge kommt wieder zurück.

Loge beginnt mit dem Rapport,
dass er nichts gefunden in der Welt als er fort,
welches Ersatz und dienlich für Liebe und Weib,
nichts war zu sehen,
als Tausch für die Riesen bereit.

Nur einen gibt es,
der hat der Liebe entsagt,
der Nibelung Alberich,
wohl schon etwas betagt,
der aus dem Golde geschmiedete Ring,
daraus er bekam zum Lohne,
die Macht als Gewinn.

Loge jetzt schildert dem Wotan,
den Raub des Hortes vom Rhein,
jener wird langsam besessen,
vom Glück wäre der Ring einmal nur sein.

So auch die Riesen begehren den Ring,
selbst auf Freia verzichten,
kommt ihnen der Sinn,
doch Wotan weist ab ihr heftig´ Begehr,
so Göttin Freia als Pfand für die Riesen muss halten einher.

Die Forderung die nun kommt ist enorm,
die Zeichen der Riesen stehen auf Sturm,
ist das Gold bis abends nicht ihr,
so Wotan sieht Freia nimmer mehr hier.

Duch Entführung der Freia,
sogleich nun war es geschafft,
die Jugend der Götter,
verloren geanau wie die göttliche Kraft.

Gezwungen wird Wotan durch jenes Schicksal nun schwer,
mit Loge nach Nibelhain fahren, verliert er auch Ehr´,
zu ergattern des Nibelung´ Ring,
der ihm ja dann die Macht und Befugnis erbring.

In einer tiefen unterirdischen Kluft,
entreißt nun Alberich dieser Schuft,
dem Bruder die Tarnkappe die er so begehrt,
die wegen des Zaubers des Wandelns von allen verehrt.

Der Träger der diese besitzt,
kann wandeln die Gestalt wie der Blitz,
sich wandeln in jedes Begehr,
alsTier oder Mensch, beides nicht schwer.

Kaum ist das Ruchwerk begangen,
die Peitsche liege bereit,
Alberich züchtigt den Bruder,
bis dieser am Boden sich windet und schreit.

Kaum liegt Mime der Bruder zu Boden,
Alberich eilt tief in die Klüfte hinein,
noch mehr dort zu knechten,
die Nibelungen im Orte daheim.

Wotan und Loge,
in Nibelhain kommen sie an,
dort Mime am Boden,
er klagt die Gewalt, er prangert sie an,
doch zu erkenn die Besucher von Ehr´,
die Augen sind trübe,
er erkennt sie nicht mehr.

Von ihm nun erfahren die Götter,
dass der Ring und die Macht geschmiedet schon währ,
durch ihn die Nibelungen im Berge,
des Goldes müssten graben noch mehr.

In diesem Moment im Berge,
Alberich treibt die Knechte herbei,
zu stapeln die Menge des Goldes,
zu häufen den Horte anbei.

Das Misstrauen gegen die Fremden,
geschrieben steht´s ihm in das Gesicht,
jedoch als Loge ihm schmeichelt,
die Zunge des Zwerges sie bricht.

Prahlend verkündet an diesem Orte,
Alberich seines Reichtums Größe und Macht,
die er geschmiedet in der heimischen Pforte,
zu Unterjochten, er die Nibelungen gemacht.

Loge nun ungläubig;
von Alberich begehrt,
zu zeigen die Zauberkraft,
welche die Tarnkappe gibt her.

Alberich darauf am Boden,
als große Schlange sich wand,
jedoch der Loge von ihm,
noch ein Wunder verlangt.

Loge verlangt nun von Alberich fein,
ob auch die Verwandlung,
zu einem kleineren Tiere kann sein,
Alberich darauf lächelt mit Mut,
als Kröte er nun am Boden gar hüpfen tut.

Wotan sogleich handelt geschickt,
setzt jetzt der Kröte den Fuß in das Genick,
Loge nun mit Geschwindigkeit es erreicht,
der Kröte Alberich, die Tarnkappe entreißt.

Im selben Moment als der Zauber gebrochen,
in ursprünglicher Gestalt am Boden nun hockend,
 Alberich sich windet gleich einem Aal,
mit Wotans Fuße im Nacken ehöhend die Qual.

Die Götter nun binden den Zwerg,
die Stricke vollendend ihr Werk,
und schleppen ihn fürsorglich geeicht,
in die Höhe des göttlichen Reichs.

Wotan und Loge sie führen den Zwerg,
in die Götterburg zu vollenden ihr Werk,
zu fordern von Alberich endlich zum Lohne,
den Hort oder ihn selber zum Frone.

Alberich ist nun endlich bereit,
sich loszukaufen aus dem göttlichen Streit,
er lässt holen die Schätze des Berges,
vor den Göttern geschichtet,
das Gold dieses Zwerges.

Auch die Tarnkappe muß er jetzt missen,
der Ring wird ihm auch noch entrissen,
darauf Alberich mit ohnmächtiger Wut,
den Ring auf das schlimmste verflucht.

Der Fluch nun auf dem Ringe ruht,
keiner jemals soll finden des Glückes Gut,
als Knecht des Ringes soll der Träger bald enden,
der Untergang und Tod; soll jenen dann pfänden.

Die Verwünschung, erst dann soll sie sich wenden,
wenn der Ring einst wieder in seiner Hand,
bis dahin soll der Fluch sein tödliches Werk vollenden,
sprach es, und verschwand hinter der Wand.

Die Riesen da nahen sie wieder,
sie geben den Göttern die Freia zurück,
als Lohne sie fordern des Goldes geschichtet,
zu geben des Pfandes den Göttern zurück.

Zuletzt auch Wotan gezwungen,
den Ring und die Kappe zu geben einher,
doch zögernd sich nicht durchgerungen,
die Riesen entführen die Freia von hier.

Da erscheint in der Feste die Erda,
die allwissende Mutter der Welt,
warnt Wotan vor dem Fluch des Ringes,
der auf diesen gestellt.

Mehr will Wotan noch wissen,
von den Dingen die Erda gesagt,
sie lässt sich darauf nur noch vermissen,
entschwunden aus Wotans Gemach.

Erst da wirft Wotan den Ring,
auf den geschichteten Hort,
die Riesen entlassen die Freia,
sogleich an den heiligen Ort.

Der Fluch sich sofort nun erfüllt,
erschlagen wird Fasold sogleich,
wegen dem Besitze des Ringes,
da Faffner will werden alleine so reich.

Faffner rafft nun den Hort,
in einen großmächtigen Sack,
tragend nun das Gold des Hortes,
zu sich in sein Lande herab.

Erschüttert nun sehen die Götter,
den Fluch des Ringes gemein,
Wotan findet Bestreben,
zu suche die Erda daheim.

Zu sehen die Zukunft ist Wotans Begehr,
Fricka in Eifersucht zeigt ihm noch mehr,
sie zeigt ihm die heilige Burg auf den Höhen,
die auf Wotan noch harrt mit Stolze so schön.

Donner versammelt die Wolken ganz schnell,
und fegt durch Gewitter den Himmel gar hell,
da erstrahlt im Glanze die mächtige Burg,
den Namen Walhalla Wotan gegeben ihr gut.

Er zieht mit Fricka über die Brücke nun ein,
die Götter sie folgen den beiden in die Burg mit hinein,
aus der Tiefe des Rheines es nun mit Klage rumort,
von des Stromes drei Töchtern um des Vaters verlorene Gut.

So endet die Geschichte vom Horte im Rhein,
die Sage der Götter besungen bei groß und bei klein,
ein Epos aus längst vergessener Zeit,
auch dort hat die Habgier die Recken schon immer entzweit.

© Thomas Kreuter

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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