Birte Jager
...ich will leben
immer wieder rast der fahrstuhl in die tiefe.
mal aus dem 6.stock,
mal aus dem 40.stock.
je höher,desto schneller.
irgendwann knallt er dann immer wieder ungebremst auf.
im keller.
tiefer geht es nicht.
endstation.
im keller kommen endlich die tränen.
angst,selbstzweifel,erlebnisse-
alles wird aus mir herausgeschwemmt.
die tränen laufen unaufhaltsam.
dann bin ich leer.
die kraft ist weg,
aber auch die angst.
die angst,wie es weitergeht,
was gewesen ist.
langsam kommt die kraft zurück.
der fahrstuhl kann wieder nach oben fahren.
schon im ersten stockwerk ist mein mut zurück.
mein mut,
zu leben.
je schneller der fahrstuhl fährt,
desto schneller fällt er auch wieder.
aber ich weiß,dass er mit den jahren immer langsamer fahren wird-
nicht mehr so hoch fahren wird.
und irgendwann wird die tür aufgehen.
ich werde rausgehen und sagen:
hier bin ich.
ich mag mich.
ich will leben.
Vorheriger TitelNächster Titel...lange duaert es nicht mehr,bis die tür endgültig aufgeht...und ich bin optimistisch,dass ich diesen fahrstuhl dann nur noch selten und nur für kurze zeit betreten werde...Birte Jager, Anmerkung zum Gedicht
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Birte Jager).
Der Beitrag wurde von Birte Jager auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.09.2003.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).