August Sonnenfisch
Das letzte Wort
Das letzte Wort
Bedrängt mein Verstand mich
mit Bedenken - schaue
ich meiner Seele in die Augen und
lausche ich dem Genius in mir.
Rumort mein Gefühl - befrage
ich meinen Verstand
und meinen Geist!
Erst wenn beide: die innere Frau und
der innere Mann -
und schlussendlich der innere Gott,
ihren Segen mir gegeben,
ist es ersprießlich
für mich
und die Welt!
*
Oft erkannte meine Geist=
gegenwärtigkeit
schon im Beginn,
was inszeniert und gespielt;
doch heißblütig setzte der Wildfang
meines BEGEHRENS
sich darüber hinweg:
meinen Verstand mir benebelnd,
meinen Geist ignorierend!
Es lief dann bäuchlings,
und nach einem Vierteljahr
schnellen Glücks,
quälender Knoten
und deren mühsamer Lösung -
war ich endlich wieder Herr
meiner selbst und sah
meiner Wahrheit wieder ins Auge!
Desgleichen ignoriert mir
der VERSTAND
- gleich einem Autisten - oftmals
das Gefühl.
Es wird dann hirnflastig,
bis die Seele droht zu ersticken,
das Gedärm rumort,
die Adern mit Hochdruck pochen,
und am Ende mein ganzer Leib
sich aufbäumt und
des Kopfes schieres Regieren mit
einem Mal stoppt.
Notgedrungen halte ich inne ...
und mit einem Mal lauschen
Herz und Haupt wieder aufeinander -
und auf die Gottheit in mir!
*
Solange einer der Drei missbilligt,
was mir im Sinn,
halte ich inne und schaue,
was sie mir sagen!
Erst wenn beide:
Herz und Haupt,
die innere Frau und der innere Mann -
und schlussendlich der innere Gott,
ihren Segen mir gegeben,
ist es ersprießlich
für mich
und die Welt!
Und der Genius in mir -
hört den Genius in dir,
hört die Stimme meines Engels,
hört die Stimmen
meiner jenseitigen Ahnen.
(c) August Sonnenfisch, Nordholland,
im Juli 1993 ff
Vorheriger TitelNächster TitelFriedrich Schiller (1759-1805) zur Thematik
von Vernunft und Gefühl
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Solange der Mensch nur empfindet,
bleibt ihm seine absolute Existenz verborgen,
solange er nur denkt,
bleibt ihm seine Existenz in der Zeit Geheimnis.
Wo er aber diese doppelte Erfahrung:
das Empfinden und das Denken, gleichzeitig machte,
so hätte er eine vollständige Anschauung seines Menschseins.
In solchen Fällen der Erfahrung,
wird ein neuer Trieb im Menschen erweckt:
der Spieltrieb. In ihm wirken beide verbunden:
das Empfinden und das Denken,
und der Spieltrieb ist daher darauf gerichtet,
die Zeit in der Zeit aufzuheben,
Werden mit absolutem Sein zu vereinbaren.
(Über die ästhetische Erziehung des Menschen,
Brief 14)
So notwendig es ist, dass das Gefühl im Gebiet der Vernunft nichts entscheide,
eben so notwendig ist es, dass die Vernunft
im Gebiet des Gefühls sich nichts zu bestimmen abnmaße.
(Über die ästhetische Erziehung des Menschen,
Brief 13)
Der reinen Geistnatur des Menschen ist eine
sinnliche Natur beigesellt,
um ihn zu einem vernünftig sinnlichen Wesen,
d. i. zum Menschen zu machen.
(Über Anmut und Würde)
August Sonnenfisch, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.05.2010.
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