Karl-Heinz Fricke

Unvergessliche Reise (Schluss)

Geschäftig an des Ufers Rand
ein alter Mann mit Angel stand.
Ich musste zur and'ren Seite
über des großen Rheines Weite.
Der Mann sagte: "Fritze Strüber,
der rudert dich forsch hinüber !"

Drüben pfiff ich mir froh ein Lied,
der Zug brachte mich nach Neuwied.

Ich wurde schon erwartet dort
bei Eichwalds am dortigen Ort.
Sie gaben mir gleich zu essen,
ach, bin ich hungrig gewesen.

Zehn Tage bin ich geblieben,
dann hat es mich weiter getrieben,
denn Boppard hieß der Reise Ziel,
der ersten Liebe Domizil.
Bei Kalb wieder über den Rhein,
Boppard lag im Sonnenschein.

Zur Humboldtstraße Nummer zehn
musste ich durch's Städtchen gehen.
Schon an der Wohnungstür ich sah,
dass ich dort nicht willkommen war,
Großmutter sah mich böse an,

als wäre ich ein Scharlatan.

Lilo, die mich hergebeten,
schaute vor sich hin betreten.
Alle Liebe verblich geschwind,
wenn Menschen unentschlossen sind.
Schnell brauchte ich 'ne Arbeitsstell' -
für Bett und Kost fand ich sie schnell.

Um die Rückfahrt anzutreten,
brauchte ich keine Moneten.
Fahrgeld wurde noch nicht kassiert,
die Mark, hat nicht interessiert.
Außerdem war der Flüchtlingsschwarm
im Allgemeinen bettelarm.

Diese Erfahrung im Leben
hat mir jedoch viel gegeben.
Zu sehr vertrauensvoll zu sein,
bringt oftmals Pein und Kummer ein.
Ich war jung und unerfahren
damals vor den vielen Jahren.

Karl-Heinz Fricke  4.8.2010

Anmerkung: Es folgt noch das Gedicht "Die unvergessliche Rückfahrt"

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